Laryngorhinootologie 2023; 102(S 02): S85
DOI: 10.1055/s-0043-1766693
Abstracts | DGHNOKHC
Otologie/Neurootologie/Audiologie

Ist eine Knochenleitungsstimulation nahe der Cochlea effizienter?

Hannes Maier
1   Medizinische Hochschule Hannover, HNO
2   DFG Exzellenzcluster “Hearing4all”
,
Nils Prenzler
1   Medizinische Hochschule Hannover, HNO
2   DFG Exzellenzcluster “Hearing4all”
,
Rolf Salcher
1   Medizinische Hochschule Hannover, HNO
2   DFG Exzellenzcluster “Hearing4all”
,
MaxEicke Timm
1   Medizinische Hochschule Hannover, HNO
,
Bernd Waldmann
3   Cochlear Deutschland GmbH & Co KG
,
Thomas Lenarz
1   Medizinische Hochschule Hannover, HNO
2   DFG Exzellenzcluster “Hearing4all”
,
Tiago Félix Rocha
3   Cochlear Deutschland GmbH & Co KG
› Author Affiliations
 

Einleitung Für perkutane Knochenleitungshörgeräte existieren standardisierte, präklinische Verfahren zur Bestimmung des Ausgangpegels (IEC 60118-9), jedoch keine Verfahren für transkutane Geräte. In der vorgestellten Arbeit wurde eine Methode zur Abschätzung von Vibrationsartefakten bei der Messung von intra-cochleären Schalldrücke entwickelt und für die Messung des Ausgangspegels bei Stimulation nahe der Cochlea in Kopfpräparaten verwendet.

Material und Methoden Die Artefakt-Bestimmung wurde in 10 Felsenbeinen unter Knochenleitungsstimulation evaluiert. Dazu wurde das Verhältnis der Laser Doppler vibrometrisch bestimmten Relativbewegung zum erzeugten Schalldruck bei intentioneller Vibration der Sonde verwendet. Anschließend wurde in 3 Kopfpräparaten (6 Ohren) der erzielte Schalldruckpegel bei Knochenleitungsstimulation an verschiedenen Stimulationsorten im Bereich 0.1–10 kHz und das Artefakt bestimmt. Die untersuchten Positionen waren die konventionelle des Osia (Cochlear Ltd.) an der Schädeloberfläche, direkt auf dem lateralen Bogengang (LSCC) und oberhalb zum stylomastoid Foramen (SSMF).

Ergebnis Eine stabile Klebeverbindung der Sensoren mit dem Promotorium reduzierte die Artefakte in den Kopfexperimenten > 0.5 kHz auf ca. 10 – 40 dB unterhalb der gemessene Schalldrücke in Skala vestibuli und Skala tympani, so dass diese als valide gelten können. Im Frequenzbereich >  0.5 kHz wurde eine um ca. 5 dB höhere Antwort bei Knochenleitungsstimulation nahe der Cochlea als bei Stimulation an der konventionellen Implantationsposition gefunden.

Zusammenfassung Eine cochleanahe (LSCC, SSMF) Knochenstimulation führt zu einer Erhöhung des Ausgangspegels um ca. 5 dB oberhalb 500Hz gegenüber der Stimulation an der konventionellen Position des Osia an der Schädeloberfläche.

Cochlear Ltd.



Publication History

Article published online:
12 May 2023

Georg Thieme Verlag
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