Laryngorhinootologie 2023; 102(S 02): S16-S17
DOI: 10.1055/s-0043-1766464
Abstracts | DGHNOKHC
Bildgebende Verfahren: Hals

Dignitätsdifferenzierung von Halslymphknoten mittels qualitativer Bewertung des multiparametrischen Ultraschalles (mpUS)

Margherita Katharina Wakonig
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
,
Herbert Markus Lerchbaumer
2   Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, Klinik für Radiologie, Campus Charité Mitte
,
Philipp Arens
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
,
Thomas Fischer
2   Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, Klinik für Radiologie, Campus Charité Mitte
,
Heidi Olze
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
,
Steffen Dommerich
1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, corporate member of Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, and Berlin Institute of Health, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
› Author Affiliations
 

Einleitung Persistierende Halslymphknoten (HLK)-Schwellungen sollten bezüglich ihrer Dignität bildmorphologisch und histologisch abgeklärt werden. Die präoperative Beurteilung kann mittels Ultraschall (US) erfolgen, wobei die quantitative Auswertung des multiparametrischen Ultraschalls (mpUS) bereits eine Differenzierung zwischen benignen und malignen HLK durch Scherwellenelastographie (SWE) erlaubt. Ziel dieser prospektiven Studie war es die präoperative Differenzierung von HLK mittels qualitativer mpUS-Bewertung zu verbessern.

Methoden Die präoperative US-Untersuchung wurde um SWE und kontrastmittelverstärkten US (CEUS) erweitert und die Bilder analysiert.

Ergebnisse Für 107 HLK (39 benigne, 68 maligne) konnte die qualitative Beurteilung von B-Bild-US (US), SWE und CEUS erfolgen. Alle drei Modalitäten zeigen einen signifikanten Unterschied zwischen der malignen und benignen Gruppe (p < 0,001). Die kombinierte mpUS – Anwendung wies im Vergleich zum B-Bild eine höhere Sensitivität (SWE: 68%; CEUS 89%; B-Bild: 81%) und Spezifität (SWE 85%; CEUS 82%; B-Bild 54%) als auch höhere positiv prädiktive Werte (PPW; SWE 88%; CEUS 87%; B-Bild 75%) und negativ prädiktive Werte (NPW; SWE 60%; CEUS 76 %; B-Bild 62%) auf. Das Perfusionsmuster ließ auf eine Dignitätsdifferenzierung schließen (p = 0,002; Sensitivität 61%; Spezifität 68%, PPW 78%, NPW 49%) wobei eine zentrifugale Perfusion eher für benigne und zentropetale Perfusion für maligne HLK sprachen.

Diskussion Die qualitative mpUS-Beurteilung erlaubt eine genauere Dignitätseinschätzung von HLK im Vergleich zur B-Bild Untersuchung. Zusätzlich erlauben die CEUS-Perfusionsmuster eine Differenzierung zwischen malignen und benignen HLK, womit die mpUS-Anwendung eine Verbesserung der präoperativen Aussagekraft zu geben scheint.



Publication History

Article published online:
12 May 2023

Georg Thieme Verlag
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