Pneumologie 2023; 77(S 01): S58
DOI: 10.1055/s-0043-1761005
Abstracts

tracheobronchopathia osteochondroplatica – ein fallbericht

E Kurti
1   Ruhrlandklinik Essen; Abteilung für Interventionelle Bronchologie; Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen
,
K Darwiche
2   Universitätsklinikum Essen – Ruhrlandklinik; Abteilung für Interventionelle Bronchologie; Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen
,
F Funke
3   Sektion für Interventionelle Bronchologie; Klinik für Pneumologie, Ruhrlandklinik – Universitätsmedizin Essen
,
J Winantea
4   Ruhrlandklinik Essen; Klinik für Pneumologie; Sektion Interventionelle Bronchiologie
,
R Karpf-Wissel
5   Ruhrlandklinik – Westdeutsches Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen gGmbH; Klinik für Pneumologie; Sektion für Interventionelle Bronchologie
,
D Theegarten
6   Institut für Pathologie; Universitätsklinikum Essen; Universitätsmedizin Essen – Institut für Pathologie am Universitätsklinikum Essen
,
E Büscher
7   Ruhrlandklinik Essen; Abteilung für Interventionelle Bronchologie; Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen, Essen
,
F Oezkan
8   Ruhrlandklinik Essen; Universitätsklinikum Essen – Ruhrlandklinik; Abteilung für Interventionelle Bronchologie; Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen, Essen, Deutschland
› Author Affiliations
 

Hintergrund Die Tracheobronchopathia osteochondroplastica ist eine seltene Erkrankung der Atemwege mit unklarer Ätiologie, die zu einer Verknöcherung der Tracheal- und Bronchialknorpel führt.

Fallbericht Ein 50-jähriger Patient stellte sich aufgrund einer ausgeprägten Tracheobronchitis vor. Klinisch beklagte der Patient einen seit 12 Monaten bestehenden morgendlichen Husten mit gelblichem-grünlichem Auswurf, eine Belastungsdyspnoe und eine Dysphagie fester Nahrungsmittel. Lungenfunktionell zeigte sich kein Hinweis auf eine obstruktive oder restriktive Ventilationsstörung, bereits in Ruhe zeigte sich eine Flusslimitierung, die sich bei forcierter Atmung verstärkte. Endobronchial zeigten sich Chondrome entlang aller Knorpelspangen der zentralen und segmentalen Atemwege mit Stenosierung, dem Befund einer stark ausgeprägten Tracheobronchopathia osteochondroplastica entsprechend. Wir führten aufgrund des ausgeprägten Befundes eine zweizeitige Laserreduktion und mechanische Abtragung der osteochondroplastischen Veränderungen in der distalen Trachea, beiden Hauptbronchien und am linken Oberlappen durch. Sowohl eine Ballondilatation, als auch ein Stenting des linken Hauptbronchus waren aufgrund des Drucks der derben Veränderungen erfolglos. Histologisch ließen sich in der Trachealbiopsie eine chronische Tracheitis, submuköse Ossifikationen sowie eine Plattenepithelmetaplasie ohne Dysplasie im Sinne einer Tracheobronchopathia osteochondroplastica nachweisen. Mikrobiologisch konnten im Bronchialsekret Proteus mirabilis, Klebsiella pneumoniae, Pseudomonas aeruginosa und Morganella morganii angezüchtet werden. Es erfolgte eine Antibiogramm-gerechte antibiotische Therapie. Unter den ergriffenen Maßnahmen besserte sich die klinische Situation deutlich.

Schlussfolgerung Die Tracheobronchopathia osteochondroplastica ist eine sehr seltene Erkrankung. Auch bei milder Symptomlast können relevante Stenosierungen vorhanden sein, die mittels bronchoskopisch interventioneller Maßnahmen gebessert werden können. Ein kurativer Ansatz existiert bis dato nicht.



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Article published online:
09 March 2023

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