Rofo 2022; 194(S 01): S79
DOI: 10.1055/s-0042-1756576
Abstract
Case-Report
Interventionelle Radiologie (Vaskuläre Interventionen)

Interventionelle Bergung eines abgerissenen und durch ein persistierendes Foramen ovale in beide Vorhöfe migrierten Portkatheters

A Linder
1   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik u. Poliklinik für Diagnostische u. Interv. Radiologie, Leipzig
,
S Ullrich
2   Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
,
N Linder
2   Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
,
H Gößmann
2   Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
,
T Denecke
2   Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
,
S Ebel
2   Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig
› Author Affiliations
 

Einleitung Ein Portkatheterabriss mit -dislokation ist eine seltene Komplikation, die z.B. durch ein Einklemmen zwischen der ersten Rippe und der Clavikula (Pinch-off Syndrom) entstehen kann. Wir präsentieren den sehr seltenen Fall eines dislozierten Portkatheters, welcher durch ein PFO anteilig in den linken Vorhof migriert ist und durch ein interventionell Radiologisches Vorgehen geborgen werden konnte.

Amamnese Bei einer 61-jährigen Patientin wurde ein Port zur neoadjuvanten Chemotherapie bei Mamma-Ca über die rechte Vena subclavia implantiert. Nach Abschluss der Chemotherapie wurde das Portsystem aufgrund des schwierigen peripheren Venenstatus belassen. In einer Staging-CT 16 Monate nach Abschluss der Therapie zeigte sich ein Abriss des Portkatheters auf Höhe des Durchtritts unter der Clavicula mit Migration des Portkatheters nach intracardial (Fig1). Der Katheter befand sich mit dem proximalen Teil im rechten Vorhof, das distale Ende ragte durch ein PFO in den linken Vorhof. Angesichts der potentiellen Komplikationen erfolgte die interventionelle Bergung unter Fluoroskopie (Fig2a-f). Über einen venösen femoralen Zugang erfolgte die Einbringung einer Schleuse, über die mit einem Rückzugkatheter die transseptale Mobilisierung des Fragments gelang, welches im rechten Vorhof zum Liegen kam. Danach konnte das Fragment mit einem Schlingenkatheter geborgen werden (Fig3). Die Patientin war stets kardiologisch unauffällig.

Diskussion Obwohl es sich häufig um Zufallsbefunde handelt, wird in der Literatur die Entfernung abgerissener Portkatheter empfohlen [1] [2]. Der vorliegende Fall beweist, dass auch transseptal gelegene Katherfragmente endovaskulär geborgen werden können und ein herzchirurgischer Eingriff vermieden werden kann.

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Abb. 3


Publication History

Article published online:
29 August 2022

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  • Quellen

  • 1 Machat S.. et al. Complications of central venous port systems: a pictorial review. Insights Imaging 2019; 10: 86
  • 2 Gebauer B.. et al. Radiological interventions for correction of central venous port catheter migrations. Cardiovasc Intervent Radiol 2007; Mar-Apr 30 (02) 216-21