Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e241
DOI: 10.1055/s-0040-1718253
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Case-Report I

Myofibroblastom der Brust – eine differentialdiagnostische Herausforderung

T Braun
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik Für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
,
L Baumann
2   Universitätsklinikum Ulm, Institut für Pathologie, Ulm, Deutschland
,
B Rack
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik Für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
,
J Fritz
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik Für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
,
A Fink
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik Für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
,
K Koretz
2   Universitätsklinikum Ulm, Institut für Pathologie, Ulm, Deutschland
,
V Fink
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik Für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
,
J Huober
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik Für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
,
W Janni
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik Für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
,
A De Gregorio
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik Für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
,
N De Gregorio
1   Universitätsklinikum Ulm, Klinik Für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ulm, Deutschland
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Die Unterscheidung zwischen benignen und malignen Mammatumoren in der Bildgebung ist oft nicht eindeutig möglich, sodass die Entnahme einer Gewebeprobe zur weiteren Abklärung oft obligatorisch ist. In seltenen Fällen ist jedoch eine Dignitätsbeurteilung auch nach histopathologischer Untersuchung nicht endgültig möglich. Eine besondere Herausforderung stellen beispielsweise die spindelzelligen Tumore dar, zu denen das Myofibroblastom zählt.

Wir berichten über den Fall einer 67-jährigen Patientin, bei der sich im Rahmen des Mammographie-Screening-Programms eine abklärungsbedürftige Läsion in der rechten Brust zeigte. Nach stanzbioptischer Sicherung und histopathologischer Aufarbeitung des Gewebes ergab sich der V.a. ein Myofibroblastom. Wie bei diesen eigentlich benignen Tumoren aufgrund ihres polymorphen Erscheinungsbildes und häufigen Vorkommens atypischer Zellen üblich, war die Dignität des Tumors anhand der erhaltenen Gewebeprobe nicht ausreichend beurteilbar. Differentialdiagnostisch musste auch ein myofibroblastisches Sarkom in Betracht gezogen werden. Daher wurde im Rahmen unserer interdisziplinären-onkologischen Brustkonferenz die Indikation zur lokalen Exzision des Befundes gestellt. Dies konnte komplikationslos durchgeführt werden. In der histopathologischen Aufarbeitung des OP-Präparates bestätigte sich die Diagnose eines mammären Myofibroblastoms. Da für diesen benignen Tumor keinerlei Rezidiv- oder Entartungsrisiko in der Literatur beschrieben ist, wurde die Patientin in die reguläre gynäkologische Vorsorge entlassen.

Anhand dieses Falles konnte wir demonstrieren, dass nicht nur in der Bildgebung sondern zum Teil auch in der histopathologischen Untersuchung von Mammatumoren eine eindeutige Dignitätsbeurteilung nicht immer möglich ist. Eine sorgfältige Aufarbeitung der Gewebeprobe unter Kenntnis auch seltener Differentialdiagnosen, ist daher von herausragender Bedeutung. In einigen Fällen ist, trotz initialem Verdacht auf eine benigne Läsion, eine operative Therapie zur endgültigen Diagnosestellung nicht zu vermeiden.



Publication History

Article published online:
07 October 2020

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