Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(10): e109
DOI: 10.1055/s-0040-1717885
Poster
Mittwoch, 7.10.2020
Senologie II

Magnetische Sentinellymphknoten (SLN)-Markierung beim Mammakarzinom

S Theis
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit, Mainz, Deutschland
,
MJ Battista
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit, Mainz, Deutschland
,
A Hasenburg
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit, Mainz, Deutschland
,
K Stewen
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit, Mainz, Deutschland
,
W Weikel
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit, Mainz, Deutschland
,
A Lebrecht
1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit, Mainz, Deutschland
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Zielsetzung Die bisher etablierte Methode der nuklearmedizinischen SLN-Markierung hat den Nachteil der Strahlenbelastung. Hier bietet die Markierung mit supramagnetischen Nanopartikeln eine Alternative. Wir berichten über die ersten Erfahrungen in unserer Klinik.

Materialien und Methoden Eingeschlossen wurden 70 Mammakarzinompatientinnen, die vom 26.11.2019 bis 19.06.2020 in der Frauenklinik der Universitätsmedizin Mainz operiert wurden. Zur Markierung der Sentinellymphknoten wurden 1-13 Tage präoperativ 2 ml des Tracers MagtraceR der Firma Sysmex Deutschland GmbH lokal appliziert. Intraoperativ wurden die axillären Sentinellymphknoten mithilfe der SentimagR-Sonde der Firma Sysmex detektiert.

Ergebnisse Die präoperative Markierung mittels MagtraceR -Tracer erfolgte im Durchschnitt 5,66 Tage vor der geplanten Operation. Es wurde jeweils mindestens ein Sentinellymphknoten detektiert. Durchschnittlich wurden 2,40 (Anzahl 1-5) Sentinellymphknoten während der Operation aufgefunden. Es traten keine Nebenwirkungen auf.

Zusammenfassung und Diskussion Bei allen 70 Patientinnen konnte mindestens ein Sentinellymphknoten detektiert werden. Durch die Möglichkeit den Tracer bis 7 Tage im Voraus zu spritzen sowie die Unabhängigkeit von der Nuklearmedizin, entsteht eine unkompliziertere präoperative Vorbereitung. Zudem gibt es keine Strahlenbelastung für Patientin und Operateur. Die zusätzlich rostrote bis bräunliche Verfärbung der Sentinellymphknoten, die sich durch den gleichfarbigen Tracer bildet, kann additiv als optische Detektion der Sentinellymphknoten genutzt werden. Kontraindiziert ist die Methode lediglich bei Patientinnen mit Eisenspeicherkrankheit oder Metallimplantat im Axilla-/Armbereich. Wir konnten die in der Literatur beschriebenen hohen Detektionsraten bestätigen, die denen des Technetiums vergleichbar sind. Aufgrund der guten Erfahrung wird die Methode in unserer Klinik nun routinemäßig eingesetzt.



Publication History

Article published online:
07 October 2020

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