CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2019; 98(S 02): S52
DOI: 10.1055/s-0039-1685866
Abstracts
Onkologie

Ätiologie der Stimmprothesen(lager)insuffizienz nach Laryngektomie

D Jira
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, MRI, München
,
L Mair
2   Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, München
,
M Buchberger
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, MRI, München
,
A Pickhard
1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, MRI, München
› Author Affiliations
 

Einleitung:

Die Wiedererlangung der Sprechfähigkeit nach Laryngektomie ist ein bedeutender Faktor für die Lebensqualität betroffener Patienten. Stimmprothesen haben sich dabei als probates Mittel für eine zufriedenstellende Kommunikation erwiesen. Häufige Prothesenwechsel sind für einige Patienten jedoch sehr belastend, sodass ein genaueres Verständnis der Stimmprothesen(lager)insuffizienzen essentiell für die Betreuung dieser Patienten ist.

Methoden:

Es erfolgte eine retrospektive Auswertung der klinischen Daten von 58 Patienten mit Zustand nach Laryngektomie aus den Jahren 2008 bis 2013.

Ergebnisse:

Von insgesamt 58 Patienten mit primärer Anl age einer Stimmprothese erfolgte bei 18 Patienten bspw. aufgrund von Frührezidiven oder Komplikationen kein Wechsel der Prothese im Beobachtungszeitraum. Bei den übrigen Patienten betrug die mediane durchschnittliche Verweildauer der Prothesen 235 Tage (57 – 927 Tage). Dabei zeigte sich bei Patienten mit Z.n. adj. Radiotherapie (RT) eine signifikant längere Verweildauer als bei adj. Radiochemotherapie (RCT) (p = 0,002). Dies ließ sich jedoch nicht durch eine Atrophie des Prothesenlagers mit Wechsel auf eine kleinere Prothese (n = 17) begründen (p = 0,538). Patienten, welche aufgrund von gastroösophagealem Reflux (GERD) mit Protonenpumpeninhibitoren behandelt wurden, zeigten ebenfalls eine signifikant kürzere Verweildauer (p = 0,04). Ösophageale Stenosen wurden bei insgesamt 17 Patienten beschrieben, ohne Einfluss auf die Verweildauer oder Insuffizienz der Prothese.

Zusammenfassung:

Die adj. RCT scheint prädisponierend für eine kürzere Verweildauer der Stimmprothese zu sein. Besonders GERD stellt dabei einen Risikofaktor dar und sollte daher nach Laryngektomie suffizient therapiert werden



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Publication Date:
23 April 2019 (online)

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