Psychother Psychosom Med Psychol 2018; 68(08): e68
DOI: 10.1055/s-0038-1668058
POSTER
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der Einfluss von Selbstwirksamkeit und resilientem Coping auf die Lebensqualität bei Krebspatienten

A Hinz
1   Universitätsmedizin Leipzig, Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Leipzig, Deutschland;
,
M Friedrich
1   Universitätsmedizin Leipzig, Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Leipzig, Deutschland;
,
S Kuhnt
1   Universitätsmedizin Leipzig, Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Leipzig, Deutschland;
,
T Schulte
2   Klinik Bad Oexen, Bad Oeynhausen, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
06 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Ressourcenfaktoren haben eine Pufferfunktion für den Einfluss von Stressoren (wie z.B. Krebserkrankungen) auf die Lebensqualität. Das Ziel dieser Studie war, zu analysieren, ob die Ressourcenvariablen Selbstwirksamkeit und resilientes Coping bei Krebspatienten im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung erniedrigt sind, und in welcher Weise diese Faktoren die Lebensqualität voraussagen können.

Material & Methoden:

959 Patienten wurden während des Aufenthalts in einer onkologischen Reha-Klinik (t1) sowie ein halbes Jahr später (t2) untersucht. Erfasst wurden Lebensqualität (EORTC QLQ-C30) und psychische Belastung (PHQ-4), die Ressourcenvariablen waren die Skala der Selbstwirksamkeitserwartung und die Brief Resilient Coping Scale.

Ergebnisse:

Selbstwirksamkeit (d = 0,08) und resilientes Coping (d = 0,28) waren in der Stichprobe der Krebspatienten geringfügig niedriger als in der Allgemeinbevölkerung. Beide Ressourcenvariablen korrelierten mit Lebensqualität, aber nur Selbstwirksamkeit (und nicht resilientes Coping) erwies sich als unabhängiger Prädiktor der Lebensqualität zu t2, wenn die t1-Werte der Lebensqualität im Modell mit berücksichtigt wurden. Die Beta-Koeffizienten für die Vorhersage der Skala globale Lebensqualität im Modell mit Berücksichtigung der t1-Werte waren 0,195 (Selbstwirksamkeit) und 0,062 (resilientes Coping).

Diskussion:

Selbstwirksamkeit kann als Puffer-Variable für die Abfederung negativer Einflüsse einer Krebserkankung auf die Entwicklung der Lebensqualität betrachtet werden.

Schlussfolgerung:

Die Stärkung des Gefühls der Patienten, aufgrund eigener Fähigkeiten die Erkrankung besser bewältigen zu können, kann einen positiven Effekt auf die Wiedergewinnung von Lebensqualität haben.