Psychother Psychosom Med Psychol 2018; 68(08): e44-e45
DOI: 10.1055/s-0038-1667992
POSTER
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der Zusammenhang von Beziehungsstatus mit sportlicher Aktivität und Body Mass Index: Überprüfung der „Heiratsmarkthypothese“ unter Studierenden

K Diehl
1   Universität Heidelberg, Medizinischen Fakultät, Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, Mannheim, Deutschland
,
R Hoffmann
1   Universität Heidelberg, Medizinischen Fakultät, Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, Mannheim, Deutschland
,
I Rapp
2   Universität Heidelberg, Max-Weber-Institut für Soziologie, Heidelberg, Deutschland
,
J Hilger-Kolb
1   Universität Heidelberg, Medizinischen Fakultät, Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin, Mannheim, Deutschland
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Publication History

Publication Date:
06 August 2018 (online)

 

Einleitung:

Die „Heiratsmarkthypothese“ besagt, dass Menschen nach der Heirat dazu neigen, sportlich inaktiv zu werden und an Gewicht zuzunehmen. Unser Ziel war es, diese Hypothese in einer homogenen Stichprobe von Studierenden zu überprüfen, von denen nur eine Minderheit verheiratet ist oder mit dem Partner/der Partnerin zusammenlebt.

Material & Methoden:

Für die Analyse wurden Daten der Nutrition and Physical Activity (NuPhA) Study mit 689 Studierenden (16 – 29 Jahre, 69,5% weiblich) aus ganz Deutschland genutzt. Ob verheiratete oder zusammenlebende Studierende weniger sportlich aktiv sind und einen höheren Body Mass Index (BMI) haben als ihre Kommilitonen, wurde mittels deskriptiven Statistiken sowie ordinalen und linearen Regressionen ermittelt.

Ergebnisse:

Ein Fünftel der Studierenden befand sich in einer festen Beziehung (4,1% verheiratet, 16,0% zusammenlebend), während der Großteil eine Dating-Beziehung führte (36,3%) oder alleinstehend war (43,7%). Verheiratete Studierende zeigten die niedrigsten Werte für sportliche Aktivität und den höchsten BMI, gefolgt von Studierenden in Kohabitation. Studierende in einer Dating-Beziehung und Alleinstehende zeigten die höchste sportliche Aktivität und den geringsten BMI.

Diskussion:

In Übereinstimmung mit der „Heiratsmarkthypothese“ ergab sich, dass verheiratete Studierende und Studierende in Kohabitation weniger sportlich aktiv sind und einen höheren BMI haben als alleinstehende Studierende und Studierende in Dating-Beziehungen. Diese Ergebnisse stimmen mit Studien überein, die sich auf die breite Bevölkerung beziehen.

Schlussfolgerung:

Die „Heiratsmarkthypothese“ hat sich für Studierende vorläufig bestätigt, was einen wichtigen theoretischen Beitrag zu der Hypothese liefert. Des Weiteren scheint die Hypothese neben den Verheirateten auch die wachsende Gruppe von unverheirateten, aber zusammenlebenden Paaren einzuschließen.