Pneumologie 2018; 72(S 01): S76-S77
DOI: 10.1055/s-0037-1619322
Sektion 6 – Kardiorespiratorische Interaktion
Posterbegehung – Titel: Kardiorespiratorische Interaktion in Ruhe, im Schlaf und unter Belastung
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Der Composite Physiologic Index als Prädiktor einer eingeschränkten Rechtsherzfunktion bei Idiopathischer Pulmonaler Fibrose

B Hennig
1   Sektion Pneumologie, Herzzentrum, Uniklinik Köln
,
L Hagmeyer
2   Klinik für Pneumologie und Allergologie, Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin, Krankenhaus Bethanien gGmbH, Solingen
,
K Brathe
3   Klinik III für Innere Medizin, Sektion Pneumologie, Herzzentrum der Universität zu Köln
,
D Ladage
1   Sektion Pneumologie, Herzzentrum, Uniklinik Köln
,
WJ Randerath
2   Klinik für Pneumologie und Allergologie, Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin, Krankenhaus Bethanien gGmbH, Solingen
,
K Frank
1   Sektion Pneumologie, Herzzentrum, Uniklinik Köln
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Publication History

Publication Date:
21 February 2018 (online)

 

Die idiopathische pulmonale Fibrose (IPF) ist eine interstitielle Lungenerkrankung, die einen zum Tode führenden progredienten Verlauf zeigt. Aufgrund des im Krankheitsverlauf erhöhten pulmonalen Widerstandes, ist die Rechtsherzinsuffizienz eine häufige und schwerwiegende Komplikation der IPF. In dieser Studie wurde die Beziehung zwischen Lungenfunktionsparametern und der Rechtsherzfunktion von IPF-Patienten untersucht, um eine frühe Vorhersage bezüglich einer auftretenden Rechtsherzinsuffizienz treffen zu können.

Die Studie bestand aus einem retrospektiven und prospektiven Studienarm. Retrospektiv wurden 203 IPF-Patienten, prospektiv 21 IPF-Patienten und 19 Kontrollpatienten untersucht. Die Patienten wurden einer Lungenfunktionsuntersuchung, einer transthorakalen Echokardiografie sowie einem 6-Minuten-Gehtest unterzogen.

Alle untersuchten Lungenfunktionsparameter zeigten statistisch signifikante Unterschiede zwischen der IPF- und der Kontrollgruppe. Hinsichtlich der Linksherzfunktion, gemessen als Ejektionsfraktion (EF), zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen, wohingegen alle erhobenen Rechtsherzparameter signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen aufwiesen. Es zeigte sich, dass der Diffusionswert (DLCOc/VA) und der CPI als zusammengesetzter Parameter die besten Prädiktoren einer Rechtsherzinsuffizienz sind. Bei Patienten mit einer DLCOc/VA unter 54,43% bis 43,61% erhöht sich die Wahrscheinlichkeit an einer Rechtsherzinsuffizienz zu leiden deutlich. Das Gleiche gilt für Patienten mit einem CPI über 64,96. Mit einem hohen negativen prädiktiven Wert von 96,2% (DLCOc/VA) bzw. 96,0% (CPI), können die genannten Parameter eine Rechtsherzinsuffizienz mit hoher Sicherheit ausschließen. Mittels der DLCOc/VA und des CPIs kann nicht nur eine Vorhersage über eine etwaige Rechtsherzinsuffizienz getroffen werden, sondern auch über die körperliche Leistungsfähigkeit (6-MWT).

Die DLCOc/VA sowie der CPI sind nützliche Instrumente um einen frühen Verdacht auf eine Rechtsherzinsuffizienz bei IPF-Patienten stellen zu können. Diese Patienten sollten frühzeitig durch Echokardiografie oder Rechtsherzkatheter untersucht werden.