Gesundheitswesen 2017; 79(08/09): 656-804
DOI: 10.1055/s-0037-1605780
Vorträge
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Transdisziplinäre Aushandlungsprozesse unter WissenschaftlerInnen im Forschungsverbund „Capital4Health – Capabilites for active lifestyles“

M Schultze
1   Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Sport und Sportwissenschaft, Erlangen
,
A Frahsa
1   Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Sport und Sportwissenschaft, Erlangen
,
P Gelius
1   Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Sport und Sportwissenschaft, Erlangen
,
V Schätzlein
1   Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Sport und Sportwissenschaft, Erlangen
,
S Messing
1   Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Sport und Sportwissenschaft, Erlangen
,
A Rütten
1   Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Sport und Sportwissenschaft, Erlangen
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Publication History

Publication Date:
01 September 2017 (online)

 

Einleitung:

Transdisziplinärität dient zunehmend als Ansatz neuer Projekte in der Public Health-Forschung. Der Forschungsverbund „Capital4Health“ zielt auf die Erforschung und Förderung von Handlungsmöglichkeiten (capabilities) für aktive Lebensstile. Die fünf Teilprojekte nutzen dafür einen innovativen transdisziplinären Ansatz der Co-Produktion von Wissen in den Settings Kindertagesstätten, Schulen, Ausbildungsbetriebe, Gemeinden und Wohnstifte. Dieser umfasst gemeinsame Planung, Implementation und Reflexion durch politischen Entscheidungsträger, Praktiker und Forschende. Dieser Beitrag untersucht, welche Herausforderungen die Teilprojekte beim interaktiven Wissensaustausch teilen und wie Lernprozesse auf Teilprojekt- und Verbundebene ablaufen und wahrgenommen werden.

Methoden:

Mit einem qualitativen Studiendesign wurden Verbund- und Teilprojekttreffen beobachtet, reflexive Fokusgruppen mit den beteiligten ForscherInnenteams sowie semi-strukturierte Interviews mit den TeilprojektleiterInnen geführt und im Rahmen einer Netzwerkanalyse ausgewertet. Zur Datentriangulation wurden weitere projektbezogene Dokumente thematisch inhaltsanalysiert.

Ergebnisse:

Bei den Teams kam es durch gezielte Interventionen zu Perspektivveränderungen. Im Sinne von „Communities of Practice“ (E. Wenger) sowie „Team Science“ (D. Stokols)-Ansätzen lassen sich Wissenspraxen und Lernprozesse nachzeichnen, die Veränderungen der eigenen Rolle sowie von Arbeitsformen und Konzepten beschreiben. Auf dieser Basis ist es möglich, Aussagen über das Verhältnis von Quantität und Qualität des Inputs zu machen und zwischen formellen und informellen Formen des Austauschs zu unterscheiden.

Schlussfolgerungen:

Durch die Untersuchung konnten Herausforderungen von transdisziplinären Kooperationen in diversen Settings identifiziert werden. Die charakterisierten Lernoutcomes der beteiligten Akteure dienen dazu, eine verbesserte, transdisziplinäre Forschung und damit nachhaltige Interventionsimplementation durchzuführen.