Zentralbl Chir 2016; 141 - FV34
DOI: 10.1055/s-0036-1587513

5 Jahre interdisziplinäres, laryngotracheales Programm an der Medizinischen Universität Wien – Erfahrungen und Ergebnisse

K Hoetzenecker 1, T Schweiger 1, S Schwarz 1, I Roesner 1, M Leonhard 1, B Schneider-Stickler 1, W Bigenzahn 1, DM Denk-Linnert 1, W Klepetko 1
  • 1Medizinische Universität Wien

Hintergrund: Die Behandlung von benignen und malignen Erkrankungen der Trachea stellen eine besondere Herausforderung dar. Insbesondere Erkankungen des laryngotrachealen Übergangs bedürfen spezieller Diagnostik, Therapie und Nachsorge in einem interdisziplinären Team.

Material und Methode: An der Medizinischen Universität Wien werden seit Ende 2011 Patienten mit laryngotrachealen Erkrankungen von einem interdisziplinären Team bestehend aus Thoraxchirurgie, Phoniatrie, Logopädie, Anästhesie und gegebenfalls Pädiatrie betreut. Die prä- und postoperative Aufarbeitung inkludiert unter anderem eine detaillierte Dokumentation des Stimmfeldes und der Heiserkeit.

Ergebnis: Seit 2011 wurden über 120 Resektionen im Rahmen des laryngotrachealen Programms durchgeführt. Davon waren 20 Eingriffe in pädiatrischen Patienten nötig. 27% der Patienten wurden Aufgrund einer malignen Erkrankung behandelt. 5 Patienten mit glotto-subglottischer Stenose wurden mit einer einzeitigen, modifizierten Couraud-Technik versorgt, bei welcher unmittelbar postoperativ eine Ausreichende Stabilierung erreicht und daher auf einen Stent verzichtet werden kann. Durch die Dokumentation des Stimmfeldes sowie der Heiserkeit vor und 3 Monate nach laryngotrachealen Eingriffen konnte das Behandlungsergebnis auch im Hinblick auf Funktionalität quantifiziert werden.

Schlussfolgerung: Eine Vielzahl spezieller Methoden in Diagnostik und Therapie ermöglichen die bestmögliche Behandlung von Patienten mit laryngotracheale Erkankungen. Die interdisziplinäre Versorgung der Patienten ist eine wichtige Voraussetzung für den langfristigen Behandlungserfolg.