Z Gastroenterol 2016; 54 - KV003
DOI: 10.1055/s-0036-1586782

Radiofrequenzablation (RFA) von Hämorrhoiden Grad III in Lokalanästhesie – erste Ergebnisse eines neuen Therapieverfahrens

S Tolksdorf 1, 2, H Schäfer 1, C Vivaldi 1
  • 1Enddarmpraxis Köln, Zeppelinstrasse 1, Köln 50667, NRW, Deutschland
  • 2Krankenhaus der Augustinerinnen, Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax und Unfallchirurgie, Köln, NRW, Deutschland

In Deutschland werden zur Therapie der segmentalen Grad III Hämorrhoide entweder die Gummibandligatur nach Barron oder die operative Methode z.B. nach Milligan Morgan empfohlen. Letztere wird zumeist in Vollnarkose durchgeführt und häufig von postoperativen Schmerzen und Einschränkung der Alltagstauglichkeit bis zur Arbeitsunfähigkeit begleitet.

Bewertung des neuen Therapieverfahrens zur Behandlung der III° Hämorrhoide in Lokalanästhesie mittels RFA hinsichtlich Anwendbarkeit, Komplikationen, postoperativer Schmerz und Einschränkung der Alltagstauglichkeit.

Von März 2015 bis März 2016 behandelten wir 20 Patienten, 16 Männer und 4 Frauen mit max. 2 Hämorrhoidalknoten mittels RFA (sog. Rafaelo Methode, F-Care Systems/Belgien). Nachuntersuchungen erfolgten nach einer und vier Wochen und wenn möglich nach 6 Monaten.

Es wurde nach postoperativen Schmerzen (1 – 10), Schmerzmittelverbrauch, sowie Einschränkung der Alltagstauglichkeit/Arbeitsunfähigkeit und Komplikationen gefragt. Für die Patientenbefragung wurde ab der 4. Woche der proctological symtom score (PSS) mit den Kriterien Schmerz, Blutung, Juckreiz und Nässen zugrunde gelegt, zusätzlich wurde die Veränderung der behandelten Hämorrhoide vom Untersucher bewertet.

Nach einer Woche war der maximal angegebene Schmerz postinterventionell im Mittel 2. Schmerzmittel (Ibu 600) wurde von 4 Patienten (20%) eingenommen. 2 Patienten gaben Einschränkungen der Alltagstauglichkeit an. In einem Fall wurde bei starken Schmerzen zum Ausschluss eines Abszesses ein CT Becken durchgeführt, ohne Nachweis eines interventionswürdigen Befundes. Eine AU war nie nötig. Nach 4 Wochen war eine deutliche Besserung aller Symptome bei 19 von 20 Patienten eingetreten (95%). Lokal zeigte sich in allen Fällen eine Reduktion der Hämorrhoide bis zum kompletten Verschwinden. In 2 Fällen (10%) kam es zu Nachblutungen. In einem Fall erfolgte eine Reoperation in Spinalanästhesie, eine Blutung bestand intraoperativ nicht mehr.

Die RFA Methode zur Therapie der Grad III Hämorrhoide scheint eine schnell und schmerzarm durchführbare, komplikationsarme Therapie mit sehr guten Ergebnissen im kurzzeitigen Follow up zu sein. Weitere Untersuchungen mit größeren Patientenzahlen zur Beurteilung des Langzeit Follow up müssen folgen.