Pneumologie 2016; 70 - A6
DOI: 10.1055/s-0036-1584382

A new method of visualizing lung ventilation by means of breathing sounds

O Seifert 1, V Groß 1, A Weissflog 2, M Kramer 3, K Sohrabi 1
  • 1Technische Hochschule Mittelhessen, Fachbereich Gesundheit, Gießen
  • 2ThoraTech GmbH, Anwenderzentrum Medizintechnik, Gießen
  • 3Justus-Liebig-Universität, Fachbereich Veterinärmedizin, Klinik für Kleintiere-Chirurgie, Gießen

Übliche Verfahren für die Bildgebung der Lungenventilation sind CT-Scan und MRT. Die Nachteile dieser Verfahren sind die hohe Strahlenbelastung bzw. die vergleichsweise hohen Kosten. Daher eignen sie sich nicht für präventive Maßnahmen, Mehrfachuntersuchungen oder wiederholtes Therapiemonitoring. Das neue ThoraView-System vermeidet diese Nachteile und ermöglicht eine komfortable und erstmals dynamische Darstellung der Lungenventilation basierend auf der Analyse von Lungengeräuschen.

Im Rahmen einer präklinischen Studie an 17 gesunden Schweinen sollte der Nachweis einer Minderbelüftung erbracht werden. Als Referenzmethoden dienten CT und MRT. Mithilfe eines Bronchusblockers wurden nicht belüftete Lungenregionen induziert.

Die Aufzeichnung der Geräusche erfolgt über eine Matte mit 30 integrierten Mikrofonen, die auf dem Rücken der Tiere befestigt wird. Es werden Atemgeräusche in Echtzeit detektiert und automatisch als Grauwerte visualisiert. Anschließend fand ein Vergleich zwischen ventilierten und nicht-ventilierten Arealen statt.

ThoraView ermöglichte die Detektion und Darstellung der Lungenventilation bei allen Schweinen. Nicht-beatmete Bereiche konnten eindeutig sichtbar gemacht werden. Die mittleren Grauwerte für nicht-geblockte und geblockte Lungenregionen unterschieden sich hoch signifikant.

Das ThoraView-Verfahren hat das Potenzial einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der klinischen Routine zu leisten. Gerade im Hinblick auf die steigende Anzahl an respiratorischen Erkrankungen ermöglicht das innovative Verfahren ein komfortables und vergleichsweise kostengünstiges (Langzeit-) Monitoring. Weitergehende Studien sind jedoch erforderlich, um das Potenzial für den Einsatz am Menschen zu validieren.