Rofo 2016; 188 - WISS107_4
DOI: 10.1055/s-0036-1581789

Dosisreduktion in der Stamm-CT-Bildgebung bei Tumorpatienten: Vergleich von Dual-Source CT-Untersuchungen der ersten Generation und der dritten Generation bei identischen Patienten im Verlauf

F Roller 1, S Harth 1, D Litzlbauer 1, G Krombach 1
  • 1Justus-Liebig-Universität Giessen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Giessen

Zielsetzung:

Tumorpatienten bekommen multiple Kontroll-CT-Untersuchungen. Ziel unserer Studie war es das Kontrastmittel- (KM) und Dosiseinsparungspotential, die Bildqualität und das Signal-zu-Rauschen-Verhältnis (SRV) zwischen einem Dual-Source CT der 3. Generation (DSCT 3G) und einem DSCT der 1. Generation (DSCT 1G) zu evaluieren. Hierfür wurden aktuelle Untersuchungen von Patienten an einem DSCT 3G mit deren Voruntersuchung an einem DSCT 1G verglichen.

Material und Methodik:

30 konsekutive Patienten mit einem mittleren Alter von 66,9 Jahren ± 10,7 SA wurden in die Studie eingeschlossen. DSCT 1G (Somatom Definiton; 120 kV/180ref. mAs; KM 1,3 ml/Kg/KG (370 mg Iod/ml)) und DSCT 3G (Somatom Force; CareDose und CareKV; iteratives Rekonstruktionslevel ADMIRE 4; KM 0,8 ml/Kg/KG) mit je arterieller Thorax-/Oberbauchspirale, portalvenöser Abdomenspirale und 1L H2O oral. Dosislängenprodukt (DLP), KM-Menge, objektive Bildqualität (HU und SRV in Aortenbogen, Lunge, Leber, Pfortader) sowie subjektiven Bildqualität (5-Punkt Likert-Skala) wurden durch 2 Untersucher ausgewertet. Patienten mit Gewichtsdifferenz > 10% zwischen den Untersuchungen wurden ausgeschlossen.

Ergebnisse:

Die gemessenen Dichtewerte (HU) betrugen (DSCT 1G vs. DSCT 3G): Aortenbogen 271 vs. 300 (p = 0,21), Lunge -873 vs. -865 (p = 0,67), Leber 107 vs. 91 und Pfortader 162 vs. 117 (p < 0,001). Das SRV war in allen Regionen signifikant geringer für das DSCT 3G (p < 0,001). Die subjektive Bildqualität war mit 3,9 Punkten identisch (p = 0,8). Das mittlere DLP im DSCT 3G betrug 609 (9,1 mSv) und im DSCT 1G 1245 (18,7 mSv) (p < 0,0001). Die mittlere KM-Menge betrug 100 ml für das DCST 1G und 60 ml für das DSCT 3G (p < 0,0001). Der mittlere Untersuchungsabstand betrug 5,3 Monate.

Schlussfolgerungen:

Mit einem DSCT 3G können die Strahlendosis, die KM-Menge und das SRV bei gleicher subjektiver Bildqualität zum DSCT 1G signifikant reduziert werden. Aufgrund der geringeren KM-Menge sind die gemessenen Dichtwerte (HU) in Leber und Pfortader bei guter Kontrastierung signifikant reduziert.