Rofo 2016; 188 - Highlight201_7
DOI: 10.1055/s-0036-1581611

Detektionsraten von simulierten Hochkontraststrukturen in der Projektionsmammografie, der Tomosynthese und der synthetischen 2D-Rekonstruktion: In-vitro-Messungen an einem anthropomorphen Modell

S Peters 1, M Hellmich 2, M Püsken 3, A Stork 4, O Grinstein 3, L Stahlhut 3, J Kemper 4, D Maintz 3, B Krug 3
  • 1Prüfstelle für Strahlenschutz, Wennigsen
  • 2Universität zu Köln, Institut für Medizinische Statistik, Informatik und Epidemiologie, Köln
  • 3Universitätsklinikum Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
  • 4Röntgeninstitut Düsseldorf, Düsseldorf

Zielsetzung:

Vergleich der Projektionsmammografie, der Tomosynthese und der synthetischen 2D-Rekonstruktion im Nachweis simulierter Mikroverkalkungen an einem anthropomorphen Modell mittels Detektoren aus amorphen Selen und a-Si/CsI

Material und Methodik:

Als Prüfkörper dienten 50 Transparentfolien, auf denen zufällig verteilte Silikatpartikel bestimmter Anzahl (0 – > 39), Größe (Durchmesser 100 µm – 800 µm) und Form (rund, lobuliert) aufgebracht waren. Diese wurden mit PMMA-Platten und einem anthropomorphen Streukörper kombiniert, so dass sich Aufnahmeparameter ergaben, die im klinischen Betrieb bei einer Brustdicke von 60 mm durch die Belichtungsautomatik geschaltet würden. Mit diesem Prüfkörper wurden an einer FFDM Röntgeneinrichtung mit a-Se Detektor (Selenia Dimensions 3D, Hologic) und einer FFDM Röntgeneinrichtung mit a-Si/CsI Detektor (SenoClaire, GE) Aufnahmen im 2D-Modus (Projektionsmammografie) und im 3D-Modus (Tomosynthese) erstellt. Aus den Tomosynthesedatensätzen wurden synthetisierte 2D-Rekonstruktionen generiert. Sechs Radiologen werteten unabhängig voneinander die erstellten Datensätze anhand eines standardisierten elektronischen Erhebungsbogens aus

Ergebnisse:

Die über alle Auswerter und eingesetzten Detektoren gemittelten Übereinstimmungen mit dem Referenzstandard (Anzahl, Größe) betrugen für die Projektionsmammografie (55,3%, 45,4%), für die Tomosynthese (59,5%, 43,6%) und für die synthetisierte 2D-Rekonstruktionen (50,9%, 39,9%). Die besseren Ergebnisse der Projektionsaufnahmen gegenüber den 2D-Rekonstruktionen waren statistisch auffällig (p-Werte kleiner 0,007) und bestätigten sich bei der gesonderten Betrachtung der Auswerter und der eingesetzten Detektoren

Schlussfolgerungen:

Die experimentellen Ergebnisse legen nahe, dass die aus Tomosynthesedatensätzen erzeugten 2D-Rekonstruktionen bei den beiden eingesetzten Detektoren die Übersichtsaufnahmen nicht ersetzten können