Rofo 2016; 188 - WISS105_1
DOI: 10.1055/s-0036-1581305

Optimierung des Läsion-zu-Leber-Kontrastes in der hepatobiliären Phase: intraindividueller Vergleich von spektraler Fettsättigung und Dixon-Technik bei unterschiedlichen Flipwinkeln

P Kazmierczak 1, W Sommer 1, D Nickel 2, B Kiefer 2, M Reiser 1, H Kramer 1
  • 1Klinikum der Universität München, Institut für Klinische Radiologie, München
  • 2Siemens Healthcare GmbH, MR Application Predevelopment, Erlangen

Zielsetzung:

Optimierung des Läsion-zu-Leber-Kontrastes (LLR) in der hepatobiliären Phase durch Flipwinkel-Variation in Dixon-Wasser-Bildern (Dx-W) verglichen zur spektralen Fettsättigung (FS) als Referenzstandard.

Material und Methodik:

Bei 3 Tesla (MAGNETOM Skyra, Siemens Healthcare) unter Verwendung einer Volumetric Interpolated Breath-hold Examination Sequenz mit hoher paralleler Beschleunigung (CAIPIRINHA-VIBE) akquirierte kontrastverstärkte Leber-MRT-Datensätze (n = 14 Patienten, mittleres Alter 65) wurden retrospektiv analysiert. Die hepatobiliäre Phase (20 min nach i.v. Injektion des hepatozytenspezifischen Kontrastmittels Gd-EOB-DTPA [Primovist, Bayer HealthCare]) wurde dabei mit vier verschiedenen Parameter-Einstellungen zu Fettsättigungsmode und variierendem Flipwinkel in randomisierter Reihenfolge durchgeführt: Dixon-Technik mit Flipwinkeln von 9 °/12 °/15 ° (TR 4,11; TE 1,31; FOV 380 mm; Matrix 320; SD 3 mm; TA 14 s) und spektrale FS mit einem Flipwinkel von 9 ° (TR 3,31; TE 1,30; FOV 380 mm; Matrix 320; SD 3 mm; TA 15 s). Für jede Akquisitionsphase wurde die LLR qualitativ auf einer 4-Punkte-Skala bewertet und quantitativ bestimmt (LLR = SILeber/SILäsion).

Ergebnisse:

In 79% der Fälle (n = 11/14) war in Dx-W 15 ° die qualitativ beste LLR nachzuweisen, gefolgt von Dx-W 12 ° (21%, n = 3/14). Die LLR zeigte in den Dixon-Sequenzen einen graduellen Anstieg mit höheren Flipwinkeln (mittlere LLR: spektrale FS 1,7 ± 0,78, Dx-W 9 ° 1,86 ± 1,07, Dx-W 12 ° 2,36 ± 1,56, Dx-W 15 ° 2,97 ± 3,05). Die LLR in Dx-W 15 ° war signifikant höher als in Dx-W 9 °, Dx-W 12 ° und spektraler FS (p < 0,001).

Schlussfolgerungen:

Dx-W 15 ° zeigte eine signifikant höhere LLR als Dx-W mit niedrigeren Flipwinkeln und spektrale FS mit einem Flipwinkel von 9 °. Der Einsatz der Dixon-Technik mit höheren Flipwinkeln führt zu einem optimierten Kontrast in der hepatobiliären Phase.