Diabetologie und Stoffwechsel 2016; 11 - P205
DOI: 10.1055/s-0036-1580952

Beeinflusst die Art der Gewichtszunahme die Entstehung des metabolischen Syndroms bei Adipositas WHO Grad 3?

E Trost 1, M Otto 1, T Hasenberg 1, A Lammert 1, HP Hammes 1
  • 1Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim, Germany

Adipositas ist ein zunehmendes Problem. 10 – 25% der Adipösen entwickeln kein MetS (=„gesunde Adipöse“). Es ist unbekannt, ob die Dynamik der Gewichtsentwicklung die Inzidenz des MetS beeinflusst. In der vorliegenden Analyse sollte untersucht werden, ob sich anhand der Dynamik der Gewichtszunahme die Entwicklung eines MetS vorhersagen lässt.

Eingeschlossen wurden 93 Patienten der Mannheim Obesity Study (MOS; NCT00770276) mit einem BMI ≥35 kg/m2. Das MetS wurde nach IDF bzw. ATPIII definiert. Der Gewichtsverlauf wurde anhand eines Fragebogens erfasst. Die Einteilung der Dynamik erfolgte in 3 Gruppen: 1. Lineares Pattern: kontinuierliche Gewichtszunahme ohne Gewichtsabnahmen ≥10 kg. 2. Jojo Pattern: Gewichtszunahme mit mehr als 2 Phasen der Gewichtsabnahme ≥10 kg. 3. Zweigipfliges Pattern: einmalige Gewichtszunahme mit Plateau (oder Schwankung von weniger als 10 kg) und oder Gewicht anschließender kontinuierlicher Zunahme. Die statistische Analyse wurde in SAS durchgeführt. Gruppenunterschiede wurden mittels χ2-Test analysiert.

Nach IDF/ATPIII zeigten 62/69 (73,81%/82,14%) von 84 Probanden ein MetS. Nach IDF Definition hatten im zweigipfeligen 13 von 19 (68,42%), im Jojo 28 von 37 (75,68%) und im linearen Pattern 21 von 28 Patienten (75%) ein MetS. Nach ATPIII Definition zeigten im zweigipfeligen 16 von 19 (84,21%), im Jojo 30 von 36 (83,33%) und im linearen Pattern 23 der 29 (79,31%) Patienten ein MetS. Im χ2-Test wurde kein Unterschied im Vorliegen eins MetS (IDF: p = 0,83; ATPIII: p = 0,883).

Der Gewichtsverlauf hat keinen Einfluss auf die Entstehung eines MetS. Für die Entstehung des MetS ist das absolute Gewicht und nicht die Dynamik der Entstehung relevant.