Gesundheitswesen 2016; 78 - P06
DOI: 10.1055/s-0036-1578904

Neue Qualifizierungsmöglichkeiten im Öffentlichen Gesundheitsdienst in Baden-Württemberg – Masterstudiengang Public Health mit Schwerpunkt Öffentliches Gesundheitswesen in Planung

J Fischer 1, K Hoffmann 1, P Oertel 2, N Oster 3, G Roller 4, A Würz 5
  • 1Universität Heidelberg, Mannheimer Institut für Public Health, Präventiv- und Sozialmedizin, Mannheim
  • 2Sozial- und Arbeitsmedizinische Akademie Baden-Württemberg e.V., Stuttgart
  • 3Fachbereich Gesundheit Stadt Mannheim, Abteilung Gesundheitsschutz, Mannheim
  • 4Landratsamt Reutlingen, Leiter, Reutlingen
  • 5Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg, Referat 51 (Gesundheitspolitik, Gesundheitsdialog), Stuttgart

Seit dem Frühjahr 2014 bietet die SAMA den Kurs für öffentliches Gesundheitswesen (ÖGW) in Baden-Württemberg an. In Kooperation mit dem modular aufgebauten Kurs wird nun in einer Pilotphase die Einrichtung eines Masterstudiengang Public Health mit Schwerpunkt Öffentliches Gesundheitswesen vorbereitet. Im Zuge der Neuakzentuierung der Prävention und Gesundheitsförderung und der Einführung der Gesundheitsplanung und der Stärkung der Kommunalen Gesundheitskonferenzen im öffentlichen Gesundheitsdienst in Baden-Württemberg durch das neue Gesetz über den öffentlichen Gesundheitsdienst und das neue Gesetz zur Stärkung der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit und der Vernetzung aller Beteiligten des Gesundheitswesens in Baden-Württemberg besteht der Bedarf nach neuer Qualifikation..

Im Einklang mit den Gesundheitszielen Baden-Württemberg sollen im neuen Studiengang speziell im Bereich Public Health und Gesundheitsökonomie vertiefte Kenntnisse vermittelt werden, die die Studierenden zur Planung von Interventionen und Strategien für angewandte Public Health befähigen, wie z.B. die Beurteilung von (Public) Health Impact. Mit diesen erworbenen Kompetenzen können sie aus ihrer fachlichen Perspektive und aus ihrem beruflichen Kontext im öffentlichen Gesundheitsdienst praxisorientierte erfolgreiche Umsetzung von Gesundheitsplanung im Sinne von „Health in all Policies“ leiten oder wirksam begleiten. Aufbauend auf grundlegende Wertevorstellungen und übergeordnete Ziele wie etwa der Ottawa-Charta der WHO („Gesundheit als Ressource zur Teilhabe an der Gesellschaft“) sollen die Studierenden Ziele von kommunaler Gesundheitsplanung auf eine Mehrung des gesundheitlichen Wohls und nicht nur auf eine Maximierung von Lebensjahren ausrichten. Ziel ist es, Kompetenzen zur Initiierung und strategischen Planung der Gestaltung von gesundheitsförderlichen Lebenswelten zu erwerben. Bedeutsam ist dabei das übergeordnete Ziel von gesundheitlicher Chancengleichheit.