Gesundheitswesen 2016; 78 - V4
DOI: 10.1055/s-0036-1578819

Ausbildung von Flüchtlingssozialarbeiter_innen hinsichtlich gesundheitlicher Themen

A Herbst 1
  • 1Fachbereich Gesundheit Region Hannover, Prävention und Gesundheitsförderung, Laatzen

Die Region Hannover mit ihren 21 Städten und Gemeinden hat bis Anfang November 2015 ca. 4500 Flüchtlinge aufgenommen. Verschiedene Träger wie z.B. die Kommunen oder das DRK sind mit der Unterbringung und insbesondere der Betreuung der Flüchtlinge betraut. Bereits im Oktober 2014 fand ein Fachgespräch über die medizinische Versorgung der Flüchtlinge und Einwanderer in der Region Hannover statt, zu dem Vertreter und Vertreterinnen aller Kommunen sowie Vereine und Verbände eingeladen waren, die in die Betreuung von Flüchtlingen involviert sind. Dabei wurde beim Fachbereich Gesundheit der Region Hannover [HA-1] sehr früh deutlich, dass ein erheblicher Wissensbedarf über gesundheitliche Themen seitens der Flüchtlingssozialarbeiter_innen besteht.

Im Juni 2015 startete daher ein Fortbildungsprogramm für die Betreuenden der Aufnahmeeinrichtungen, bei dem drei Sozialarbeiter und ein Hygieneinspektor aus verschiedenen Teams des Fachbereiches Gesundheit Vorträge zu Infektionen, Vorsorgeimpfungen, Hygiene und Meldepflichten halten/hielten. Die Vorbereitungen wurden ärztlich begleitet – die Vermittlung der Themen geschah/geschieht jedoch auf „Augenhöhe“ (– vom Sozialarbeiter zum Sozialarbeiter –).

Neben den Vorträgen wurden übersichtliche Tabellen über die wichtigsten Infektionen, Transmissionen, Symptomatik, Therapie und Prävention erstellt und verteilt. Die hohe Nachfrage nach dem Vortragsprogramm hält unverändert an und hat unterdessen auch Jugendhilfeeinrichtungen erreicht, die für die Aufnahme der unbegleiteten Minderjährigen zuständig sind. Schon jetzt ist erkennbar, dass sich der Umgang mit dem Meldewesen spürbar verbessert hat. Verständlichen, aber oft unnötigen Ängsten von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Einrichtungen konnte frühzeitig entgegengewirkt werden. Notwendige bzw. empfehlenswerte Impfungen konnten zeitnah nachgeholt werden.