Pneumologie 2016; 70 - P215
DOI: 10.1055/s-0036-1572058

Lungenfunktion unter Fixdosis-Kombination aus Aclidinium/Formoterol: Gepoolte Analyse aus zwei Phase-III-Studien über COPD

D Singh 1, A D'Urzo 2, J Donohue 3, F Chuecos 4, A Leselbaum 5, EG Gil 4, J Teubner 6
  • 1Medicines Evaluation Unit Ltd, University of Manchester
  • 2Department of Family and Community Medicine, Faculty of Medicine, University of Toronto
  • 3Pulmonary Critical Medicine, University of North Carolina
  • 4Astrazeneca Plc
  • 5Former Employee of Almirall S.A.
  • 6Unternehmsbereich Medizin/Medical Affairs, AstraZeneca GmbH

Hintergrund: Die kombinierte Anwendung zweier Bronchospasmolytika mit unterschiedlichen Wirkmechanismen bei Patienten mit COPD kann im Vergleich zu einer Monotherapie einen zusätzlichen Nutzen erbringen.

Ziel: Bewertung der Wirkung der zweimal täglichen (BID) Gabe einer Fixdosis-Kombination aus Aclidinium/Formoterolfumarat (AB/FF) auf die Bronchodilatation bei Patienten mit mäßiger bis schwerer COPD durch das Poolen von Daten aus der ACLIFORM- (NCT01462942) und der AUGMENT-Studie (NCT01437397) in einer vorgegebenen Analyse.

Methode: Die Patienten wurden randomisiert der Behandlung mit AB/FF 400/12 oder 400/6 µg, AB 400 µg, FF 12 µg oder Placebo BID zugeteilt. Co-primäre Endpunkte waren die Veränderung der 1 Stunde nach der morgendlichen Dosisverabreichung gemessenen FEV1 gegenüber dem Ausgangswert im Vergleich zu AB sowie der vor der morgendlichen Gabe (Talspiegel) gemessenen FEV1 im Vergleich zu FF in Woche 24.

Ergebnisse: Die Intent-to-treat-Population umfasste 3.394 Patienten (mittleres Alter: 63,5 Jahre, % vorhergesagte FEV1: 48,4). Beide AB/FF-Dosen führten zu signifikanten Verbesserungen der co-primären Endpunkte beim ersten bewerteten Zeitpunkt; diese Verbesserungen wurden bis in Woche 24 aufrechterhalten (Tabelle). Die Bronchodilatation war zum ersten Zeitpunkt nach der Dosisverabreichung signifikant (Tag 1, 5 Min. nach der Dosisverabreichung: 108 – 120 ml vs. Placebo, p < 0,001). Der maximale FEV1-Wert zeigte unter beiden AB/FF-Dosen und bei jedem Termin eine signifikante Verbesserung gegenüber Placebo und beiden Monotherapien (jeweils p < 0,001).

Schlussfolgerung: Beide Aclidinium/Formoterol-Dosen führten zu schnellen, anhaltenden Verbesserungen der Lungenfunktion über einen Zeitraum von 24 Wochen gegenüber Placebo und den Monotherapien bei Patienten mit COPD.

Tab. 1: Veranderung der 1 Stunde nach der morgendlichen Dosisverabreichung gemessenen FEV1 sowie 1 Stunde vor der morgendlichen Gabe (Talspiegel) gemessenen FEV1 an Tag 1 und in Woche 24

FK 400/12 µg BID

n = 723

FK 400/6 µg BID

n = 719

1 Stunde nach der morgendlichen Dosisverabreichung gemessene FEV1, ml (SE)

vs. Placebo

Tag 1

209 (8)***

192 (8)***

Woche 24

293 (14)***

252 (14)***

vs. Aclidinium

Tag 1

45 (8)***

28 (8)***

Woche 24 (co-primärer Endpunkt)

118 (13)***

77 (13)***

Morgendliche vor der Gabe (Talspiegel) gemessene FEV1, ml (SE)

vs. Placebo

Woche 1

150 (10)***

140 (10)***

Woche 24

138 (14)***

111 (14)***

vs. Formoterol

Woche 1

61 (9)***

50 (9)***

Woche 24 (co-primärer Endpunkt)

68 (12)***

41 (12)***

Bei den Daten handelt es sich um LS-Mittelwerte (SE) für die ITT-Population, ***p < 0,001 vs. Placebo, BID = zweimal täglich, FK = Fixdosis-Kombination, FEV1= Einsekundenkapazität (forciertes Einsekunden-Ausatemvolumen), ITT = Intent-to-treat, LS = kleinste Quadrate (least Squares), N = Anzahl an Patienten (number of patients) in der ITT-Population in jeder Behandlungsgruppe, SE = Standardfehler (Standard error)

Finanzierung

Diese Studien wurden durch Almirall S.A., Barcelona, Spanien, und Forest Laboratories LLC, einer Tochtergesellschaft von Actavis PLC, New York, USA, unterstützt. Die Unterstützung beim Medical Writing erfolgte durch Richard Knight von Complete Medical Communications und wurde von AstraZeneca PLC, Barcelona, Spanien, finanziert.