Pneumologie 2016; 70 - P278
DOI: 10.1055/s-0036-1572014

Abklärung von Herdbefunden der Lunge mittels transparenchymalem Zugang von außen: Sicherheit und diagnostische Wertigkeit der CT-gesteuerten Biopsie

M Hetzel 1, A Philipp 1, P Willems 1, M Zenner 1, C Langbein 1
  • 1Krankenhaus vom Roten Kreuz Stuttgart

Einleitung: Bei der Bearbeitung pneumologischer Fragestellungen wird die Schnittbilddiagnostik immer häufiger eingesetzt. Oft kommen dann asymptomatische Herdbefunde zu Darstellung. Dies erfordert häufig den Ausschluss von Malignität. Möglichkeiten zur Abklärung von Herdbefunden der Lunge sind die Größenverlaufsbeobachtng mittels serieller CTs, die bronchoskopische transbronchiale oder transparenchymale Biopsie mithilfe des endobronchialen Minisonden – Ultraschalls oder durch Navigation im virtuellen Bild, die CT-gesteuerte transthorakale Biopsie und die chirurgische atypische Resektion.

Methoden: Von 7/2014 – 6/2015 wurden 197 CT gesteuerte Biopsien von Lungenherdbefunden (Größe 8 mm – 41 mm) unter CT-Steuerung mit Siemens Definition Flash (dual source 128 Zeiler mit CT- Durchleuchtung). Erfasst wurden die Häufigkeit von drainagepflichtigen Pneumothoraces, die Häufigkeit von Hämoptoe mit Bronchoskopienotwendigkeit und die Häufigkeit der Entscheidung zu einer anschließenden chirurgischen Biopsie.

Ergebnisse: Zu drainagepflichtigen Pneumothoraces kann es bei 9 Patienten (4,6%). In drei Fällen traten die Pneumothoraces 24 – 48 Stunden nach der Punktion auf. Blutungen mit Bronchoskopienotwendigkeit traten bei 6 Patienten (3,0%) auf. Eine nachfolgende chirurgische Biopsie wegen diagnostischer Unsicherheit erfolgte bei 2 Patienten (1,0%).

Schlussfolgerung: Die CT-gesteuerte Biopsie hat ein akzeptables Komplikationsrisiko. Nach der Punktion sollten die Patienten 48 Stunden unter stationären Bedingungen überwacht werden. Die diagnostische Sicherheit ist besonders bei Verwendung von modernen CT-Geräten und Punktion unter CT-Durchleuchtung hoch, da die Biopsie im Unterschied zu den Navigationsbronchoskopieverfahern unter Echtzeitkontrolle erfolgen kann und so der Ausschluss von Malignität mit hoher Sicherheit möglich ist.