Pneumologie 2016; 70 - V549
DOI: 10.1055/s-0036-1571964

Anwendung der Ergebnisse der SERVE-HF-Studie zur Entwicklung eines Algorithmus zur Detektion eines Risikokollektives unter adaptiver Servoventilationstherapie

W Dohrn 1, M Treml 1, WJ Randerath 1
  • 1Klinik für Pneumologie und Allergologie, Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin, Krankenhaus Bethanien gGmbH; Institut für Pneumologie an der Universität Witten/Herdecke

Einleitung: Die Zwischenauswertung der SERVE-HF-Studie zeigte für eine eng umschriebene Patientengruppe unter adaptiver Servoventilations-(ASV-) Therapie mit überwiegend zentraler Schlafapnoe (ZSA), einem zentralen Apnoe-/Hypopnoe-Index über 10/h sowie einer Einschränkung der systolischen linksventrikulären Funktion mit einer Ejektionsfraktion (EF) von < 45% eine statistisch signifikante Erhöhung der kardiovaskulären Mortalität um 2,5% im Vergleich zur Kontrollgruppe. Wir untersuchen daher retrospektiv, welchen Anteil diese spezielle Patientengruppe an unserer Gesamtpatientenpopulation mit ASV-Therapie beträgt, wie hoch die Mortalität ist und ob eine Therapieumstellung die kardiovaskuläre Mortalität reduzieren kann.

Methoden: Um diese Patientensubgruppe der SERVE-HF-Studie abzubilden, haben wir einen Algorithmus zur Detektion der entsprechenden Patienten entwickelt. Von allen Patienten mit ASV-Therapie wurden die Patienten mit vorwiegend ZSA ausgewählt und auf kardiovaskuläre Erkrankungen untersucht. Patienten mit einer EF < 45% wurden dann in die Auswertung eingeschlossen und zur Re-Evaluation im Schlaflabor stationär aufgenommen.

Ergebnisse: Unser Patientenkollektiv mit ASV-Therapie umfasst 372 Patienten, davon sind 331 Männer und 41 Frauen. Insgesamt wiesen 244 Patienten eine kardiale Grunderkrankung auf. In der Zwischenauswertung fand sich bei 20 Patienten eine komplexe, bei 76 eine vorwiegend OSA und bei 84 eine vorwiegend ZSA. Bei den Patienten mit ASV-Therapie und überwiegend ZSA sowie Bestehen einer kardialen Grunderkrankung wurde bei 49 Patienten eine Echokardiografie durchgeführt. Hier zeigte sich bei 25 Patienten eine EF von < 45%.

Diskussion: Insgesamt umfasst die beschriebene Patientengruppe aus der SERVE-HF-Studie nur einen sehr kleinen Anteil an der gesamten Patientenpopulation unter ASV. Hier bleibt zu klären ob andere Therapieoptionen als ASV zur Reduktion der kardiovaskulären Mortalität in dieser Patientengruppe beitragen können.