Klin Monbl Augenheilkd 2015; 232 - KV40
DOI: 10.1055/s-0035-1569194

Visuelle und refraktive Ergebnisse nach Descemet-Membran-Endothelkeratoplastik (DMEK)

S Kroll 1, U Schröter 1, A Liekfeld 1
  • 1Klinik für Augenheilkunde, Klinikum Ernst von Bergmann, Potsdam

Hintergrund: Die Durchführung einer Descemet-Membran-Endothelkeratoplastik (DMEK) gilt im Vergleich zu anderen Hornhauttransplantationsverfahren als refraktionsneutral bei schnellerer Visusrehabilitation. In dieser retrospektiven Analyse werteten wir visuelle und refraktive Verläufe nach durchgeführter DMEK aus. Methode: Es wurden insgesamt 20 Augen (17 Patienten) mit Endotheldekompensation aufgrund von Fuchs'scher Endotheldystrophie (11 Fälle) und mit bullöser Keratopathie sekundärer Genese (6 Fälle) untersucht. Das Alter der Patienten lag gemittelt bei 73,4 (± 10,2) Jahren, die Follow-up-Zeit belief sich gemittelt auf 8,4 (± 5,1) Monate. Ausgewertet wurden bestkorrigierter subjektiver Visus, die subjektive Refraktion und das sphärische Äquivalent jeweils vor OP sowie postoperativ (1, 3, > 6 Monate). Außerdem wurden hornhauttopographische Werte mittels Scheimpflugkamera (Galilei, Fa. Ziemer) erfasst. Ergebnisse: Der bestkorrigierte Visus lag im Mittel präoperativ bei logMAR 1,0 (± 0,4), postoperativ nach 1 Monat bei logMAR 0,8 (± 0,5), nach 3 Monaten bei logMAR 0,6 (± 0,4) und nach 6 Monaten bei logMAR 0,4 (± 0,4). Es zeigte sich ein signifikanter Visusanstieg im Vergleich zum präoperativen Befund (p < 0,05). Die Refraktion zeigte eine Zunahme des sphärischen Äquivalents um 1,3 (± 1,1) dpt (min 0,1; max 4,25) (1 Monat) bzw 0,5 (± 0,45) dpt (6 Monate). Der Astigmatismus lag im Mittel präoperativ bei -1,5 (± 1,0) cyl dpt und 6 Monate postop. Bei -2,2 (± 1,3) cyl dpt Schlussfolgerung: Bei der DMEK handelt es sich um ein sicheres Verfahren, welches auch bei längerbestehenden dekompensierten Keratopathien gute visuelle Ergebnisse erzielt, diese jedoch zum Erreichen des besten visuellen Ergebnisses bis zu 6 Monate benötigen. Es zeigt sich in den meisten Fällen eine refraktive Stabilität unabhängig vom Schweregrad der Erkrankung. Ein hyperoper Shift zeigt im Verlauf von Monaten eine gute Regredienz.