Z Geburtshilfe Neonatol 2015; 219 - P12_9
DOI: 10.1055/s-0035-1566719

ApoCIII Spezies im mütterlichen Serum bei Intrauteriner Wachstumsrestriktion – Potential zur Diagnose mit MALDI ToF MS?

U Pecks 1, M Wölter 2, C Röwer 2, C Koy 2, MO Glocker 2, N Maass 1, W Rath 3
  • 1Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel, Kiel, Germany
  • 2Proteomzentrum Universität Rostock, Rostock, Germany
  • 3Universitätsklinikum der RWTH Aachen, Aachen, Germany

Ziel: Kürzlich konnten wir in einer Fall-Kontrollstudie darstellen, dass sich ApoCIII Spezies im Nabelschnurblut zur Unterscheidung zwischen IUGR und Kontrollen eignen. Die Flächen im Massenspektrum des deglykosilierten ApoCIII0 zeigten sich dabei im Vergleich zum einfach und zweifach sialinisierten ApoCIII1 und ApoCIII2 bei IUGR zu Kontrollen signifikant erhöht. Diese posttranslationalen Modifikationen lassen sich sich nur massenspektrometrisch darstellen. Unsere Hypothese war nun, dass sich Schwangere mit IUGR von Schwangeren ohne IUGR anhand des mütterlichen Serumproteoms, insbesondere der ApoCIII-Spezies ebenfalls unterscheiden lassen.

Methodik: Seren von 15 IUGR und 15 Kontrollen wurden per MALDI ToF MS (Profiling Kit MB- HIC 8) analysiert. Mittels Quotienten aus Massenflächen wurde ein Punktwertsystem zur Unterscheidung zwischen beiden Gruppen analog der durch uns publizierten Methode gebildet (Pecks et al. Transl Res. 2014;164:57 – 69).

Ergebnis: Etwa 70 Peptid-Ionensignale wurden detektiert. Die Massenspektrum-Flächen des Peptides m/z 8765, welches dem ApoCIII0 entspricht, zeigten sich signifikant größer bei IUGR im Vergleich zu Kontrollen (p < 0,0000). Dagegen waren die Flächen zu m/z 9422 (ApoCIII1) nicht signifikant unterschiedlich. Quotienten aus den Peptidwerten bei m/z 8205, 8765, 8916, 9422, 8382, 8868 und 8989 erlaubten die Bildung eines Punktwertsystems, welches eine Diskriminierung zwischen IUGR und Kontrollen mit einer Sensitivität von 0,90 und Spezifität von 0,87 erreichte.

Schlussfolgerung: Unter Einschluss der ApoCIII-Spezies lässt sich eine IUGR-spezifische Proteom-Signatur aus mütterlichem Blut erstellen. Diese hat diagnostisches Potential und bedarf nun der weiteren Validierung in einem größeren Patientenkollektiv.