Zentralbl Chir 2015; 140 - FV3
DOI: 10.1055/s-0035-1559918

Heilung der Bronchusanastomose und Komplikationen nach Sleeve-Lobektomie in Abhängigkeit vom Operationszeitpunkt nach neoadjuvanter Radiochemotherapie

C Ludwig 1, D Zalepugas 1, E Stoelben 1
  • 1Lungenkrebszentrum, Kliniken der Stadt Köln, gGmbH

Fragestellung:

Nach einer Radiochemotherapie soll eine Pneumonektomie vermieden. Dies ist durch den Einsatz der Manschettenlobektomie möglich. Der negative Einfluss der Radiochemotherapie auf die Wundheilung ist bekannt. Daten zu der Frage, wann der optimale Operationszeitpunkt ist, liegen nicht vor. Wir wollen deshalb an unserem Patientenkollektiv die Frage untersuchen, ob ein Einfluss des Operationszeitpunktes nach Radiochemotherapie auf die frühen postoperativen Komplikationen besteht.

Patienten und Methode:

Analyse der Daten von 485 Patienten nach Manschettenresektion, die zwischen 2006 und 2014 operiert wurden. 81 erhielten eine neoadjuvante Radiochemotherapie bis zu einer Dosis von 66 Gy. Alle Patienten wurden am 7. postoperativen Tag bronchoskopiert und die Anastomose in 5 Stufen eingeteilt. Die Einteilung reicht von 1 – 3 (normal, fokale bzw. zirkuläre Schleimhautnekrose) bzw. Nekrose der Bronchuswand oder Insuffizienz (Grad 4+5). Weiterhin erfasst wurden die postoperativen Komplikationen und die 30-Tage Mortalität.

Ergebnisse:

Die Patienten wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Operation innerhalb von 6 Wochen oder später.

< 42 Tage

≥42 Tage

Mann: Frau

27: 13

26: 14

Alter

44 – 76

43 – 77

BSK Befund (Grad 1 – 3)

33

37

BSK Befund (Grad 4+5)

8 (19,5%)

3 (7,5%)

Komplikationen

28 (34,56)%

13 (16,04)%

30 Tage Mortalität

5

1

Diskussion:

Im Gegensatz zu der allgemeinen Empfehlung, die Lungenresektion nach Radiochemotherapie nach Ablauf von 4 Wochen durchzuführen, sprechen unsere Daten für ein längeres Intervall größer 6 Wochen.