Z Gastroenterol 2015; 53 - KC037
DOI: 10.1055/s-0035-1559427

Gefäßrekonstruktion bei Pankreasresektionen

V Scholtz 1, H Schulz 2, Z Halloul 3, F Meyer 4
  • 1AMEOS-Klinikum Haldensleben, Klinik für Kardiologie, Haldensleben, Deutschland
  • 2AMEOS-Klinikum Haldensleben, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Haldensleben, Deutschland
  • 3Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Arbeitsbereich Gefäßchirurgie, Magdeburg, Deutschland
  • 4Universitätsklinikum Magdeburg A.ö.R., Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Magdeburg, Deutschland

Das Pankreaskarzinom (Ca) zeigt nicht selten ein fortgeschr. Wachstum bis hin zu Gefäßinfiltrationen, die insbesondere portalvenös nicht zwangsläufig Irresektabilität bedeuten muss.

Über 10 Jahre wurden alle konsekutiven Fälle mit Gefäßersatz bei Pankreas(P.-)resektionen einer retrospektiven Auswertg. (unizentr. Beob.-Studie; universitär-chir. Zentrum) unterzogen. Verglichen wurden Pat.-, Lok.-Bef.- & Behandlungs-assoziierte Aspekte wie Alter, Geschlecht, präop. Diagnostikprofil, visz.-chir. Op.-Verfahren, R0-Resekt.-Rate, gefäßchir. Ther.-Maßnahmen sowie früh-postop. (KH-Verweildauer, periop. Morbidität, Hospitalletalität) & onkochir. Outcome (5-Jahres-ÜLR).

Insgesamt wurden 34 Patienten (Durchschnittsalter: 59 Jahre; 20 Männer) ermittelt, bei 27 wurde ein P.-Kopf-Ca festgestellt (P.-Corpus-Ca: n= 3; P.-Metastase: n= 2; P.-Caput-Corpus-Ca & Klatskintumor[Tu]: je n= 1). Die Mehrzahl wurde mit der PPPHR versorgt. Weiterhin kamen die Op n. Kausch-Whipple sowie die (sub-)totale Pankreatoduodenektomie als auch die P.-Linksresektion zum Einsatz. Am häufigsten wurde eine Pfortaderinfiltration diagnostiziert, gefolgt von V. mesenterica superior, A. hepatica, V. mesenterica inferior, Milzgefäßen, A. gastroduodenalis, A. mesenterica superior, A. colica media & Mesenterialwurzel bzw. V. cava inferior. Je nach Tu-infiltrierend betroffenem Gefäßabschnitt wurde die Mitresektion vorgenommen & die Kontinuität mittels Rekonstruktion durch direkte Naht (Re-Anastomosierg.) od. Gefäßersatz (PTFE-Prothese, Saphena-Interponat, autologer Venenpatch) wieder hergestellt. 56% der Patienten wurden R0-reseziert. Die periop. Morbidität betrug 50%, die Hospitalletalität 5,8%. Die mediane Überlebenszeit lag bei 22 Monaten – 5-Jahres-ÜLR: 14%.

Trotz Tu-bedingter Gefäßalteration ist das onkochir. Langzeit-Outcome ansprechend, was unter vertretbarer Risiko-Nutzen-Relation das aufgeführte Vorgehen rechtfertigt. Die interdisz. Komb. eines onkochir. versierten Visz.- & Gefäßchirurgen ist ein optimaler Op-Ansatz bei ausgewählten Patienten mit Pankreas-Ca & Gefäßinfiltration. Die venöse Infiltration mit konsekutiver En-bloc-Resektion wird mittlerweile als eine sichere Prozedur mit akzeptablem periop. Risiko & Outcome unter kurativer Intention betrachtet.