Mesenchymale Stammzellen (MSC) als Therapie bei der Kolitis-assoziierten Kolonkanzerogenese

Einleitung: Die Ursache für die Entstehung der Kolitis-assoziierten Kolonkanzerogenese ist eine Störung der intestinalen Homöostase. Bei einer Störung der Barrierefunktion des Kolonepithels kann es zur anhaltenden Aktivierung intestinaler Immunzellen durch die kommensale Mikroflora kommen, was zur Entwicklung von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) und letztendlich der Tumorentstehung führen kann. In unserem Projekt konnte gezeigt werden, dass aus dem Fettgewebe gewonnene mesenchymale Stammzellen (ASC) den Verlauf der experimentellen Kolitis positiv beeinflussen können.

Methodik: Tiermodell: Untersuchung der ASC-Wirkung bei der Kolitis-assoziierten Kolonkanzerogenese im Azoxymethan (AOM)/Natriumdextransulfat (DSS)-Mausmodell. Der Schweregrad der Kolitis wird standardisiert gemessen und mit der Tumorlast korreliert.

Ergebnissse: Es konnte gezeigt werden, dass mesenchymale Stammzellen in der experimentellen Kolitis einen deutlich positiven Einfluss auf die Untersuchungsaspekte Gewichtsverlust, Stuhlkonsistenz sowie intestinale Blutungen haben. Diese einzelnen Untersuchungsaspekte können zu einem Gesamtscore zusammengefasst werden (siehe Grafik). Es zeigt sich, dass sowohl die verschiedenen Applikationszeitpunkte der Stammzellen als auch deren Applikationsweg (i.v. vs. i.p.) von entscheidender Bedeutung für die ASC-Wirkung sind (siehe Tabelle).

Schlussfolgerung: Es ist zunächst gelungen den positiven Einfluss von aus dem Fettgewebe gewonnenen mesenchymalen Stammzellen (ASC) auf den Verlauf der experimentellen Kolitis zu zeigen. Im weiteren Verlauf soll der Einfluss mesenchymaler Stammzellen auf die Tumorentwicklung während der Kolitis-assoziierten Kolonkanzerogenese genauer untersucht werden. Hierfür soll der Einfluss von MSC auf IL-17 produzierende T-Zell- und „innate lymphoid cell“ (ILC)-Immunantworten analysiert und die hierbei stattfindenden zellulären Interaktionen identifiziert werden.