Rofo 2015; 187 - WS315_2
DOI: 10.1055/s-0035-1551446

Prostatakarzinom: Radiologische Intervention

J Otto 1, A Schaudinn 1, N Linder 1, N Garnov 1, J Stolzenburg 2, M Moche 1, T Kahn 1, H Busse 1
  • 1Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
  • 2Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Urologie, Leipzig

Kurzfassung:

Die Magnetresonanztomografie (MRT) erlaubt eine hochaufgelöste morphologische und funktionelle Darstellung der Prostata und gilt derzeit als empfindlichstes, nichtinvasives Verfahren zur Detektion und Lokalisation eines Prostatakarzinoms. Gleichzeitig hat die MRT einen hohen Stellenwert für die Planung, Steuerung und Kontrolle von Prostatabiopsien erlangt. Im Hinblick auf die Nachteile des bisher überwiegend transrektal Ultraschall(TRUS)-geführten Verfahrens soll eine MR-gestützte Prostatabiopsie dazu führen, die Zahl falsch-negativer Befunde, klinisch nicht-signifikanter Prostatakarzinome und wiederholter Probenentnahmen zu reduzieren. Die Indikation zur MRT der Prostata besteht gegenwärtig bei Patienten mit erhöhtem PSA-Wert (Prostata-spezifisches Antigen) und wiederholt fehlendem Tumornachweis durch eine TRUS-Biopsie. Sind im Prostata-MRT tumorsuspekte (Index-)Läsionen detektierbar, können diese über einen transrektalen, transperinealen oder transglutealen Zugangsweg MR-geführt biopsiert werden. Dabei kommen in der Regel spezielle passive (zum Teil auch robotisch-gesteuerte) Assistenzsysteme zur Anwendung. Diese Verfahren sind generell treffsicher aber noch relativ zeitaufwändig. Alternativ kommen erweiterte TRUS-Verfahren zum Einsatz, bei denen zuvor erhobene MRT-Daten entweder kognitiv oder mithilfe einer schnellen Bildverarbeitung auf das Ultraschallsystem übertragen werden, um so die Treffsicherheit zu erhöhen.

Lernziele:

  • Kenntnis der Indikationen, klinischen Voraussetzungen und möglichen Komplikationen von MR-gesteuerten Prostatabiopsien

  • Einsatzmöglichkeiten und Besonderheiten verschiedener MR-kompatibler Interventionssysteme

  • Kenntnis spezifischer Vor- und Nachteile von MR-geführten und TRUS-gesteuerten Verfahren