Rofo 2015; 187 - WS301_5
DOI: 10.1055/s-0035-1551429

Die diagnostischen Wertigkeit der multiparametrischen Magnetresonanztomografie in der Detektion und Lokalisation des Indextumors beim bioptisch gesicherten Prostatakarzinom

K Engelhard 1, L Lübke 2
  • 1Krankenhaus Martha-Maria, Institut für Radiologie, Nürnberg
  • 2Krankenhaus Martha-Maria, Urologische Klinik, Nürnberg

Zielsetzung:

Überprüfung der Genauigkeit der endorektalen MRT bei der Auffindung und Charakterisierung des Indextumors beim bioptisch gesicherten Prostatakarzinom

Material und Methodik:

Bei 55 Patienten mit histologisch gesichertem Prostatakarzinom wurden vor radikaler Prostatektomie eine multiparmetrische endorektale MRT bei 1,5T durchgeführt. Die Einschlusskriterien der Studie bildeten ein PSA > 4 ng/ml und/oder ein suspekter Tastbefund. Das Untersuchuungsprotokoll umfasste Sequenzen in T1- und T2-Wichtung, in Diffusionstechnik und nach intravenöser KM-Gabe in dynamischer Technik. Bei einer Tumordetektion erfolgte auf den MRT-Bildern die Messung des maximalen Durchmesser des Indextumors im MRT (MTD) und die Messung des maximalen Durchmessers des Indextumors auf dem pathologischen Schnitten (MTD) des Präparats mit Bestimmung der Tumorvolumina des dominanten Tumorherdes. Es erfolgte eine Korrelation des MTD im MRT mit dem MTD und dem Tumorvolumen (TVP) des Indextumors in der Pathologie (Pearson). Die Sensitivität, Spezifität und Treffsicherheit der MRT in der Detektion des Indextumors wurde bestimmt.

Ergebnisse:

Von 158 Tumorherden in der Pathologie konnten mit der MRT 55 Tumorherde bei 46 Patienten erkannt werden. 9 Tumore waren in der MRT nicht erkennbar. Die Sensitivität, Treffsicherheit und der negative Vorhersagewert für die Detektion des Indextumors betrug 89%, 90% und 44%. Es fand sich eine signifikante positive Korrelation zwischen den MTD im MRT und den MTD in der Pathologie und den MTD im MRT und den Tumorvolumina im patho-histologischen Präparat. Die nicht erkannten Karzionme erwiesen sich als "low risk" Tumoren.

Schlussfolgerungen:

Mit der MRT kann der Indextumor des lokalisierten Prostatakarzinoms mit hoher Sicherheit erkannt und lokalisiert werden. Die einfache Messung des größten Durchmessers des Indextumors im MRT-Bild erlaubt eine verlässliche Abschätzung des tatsächlichen Tumorvolumens. Die Methode kann bei der Selektion zwischen einer fokalen ablativen Therapie und einer radikalen Prostatektomie hilfreich sein.