Rofo 2015; 187 - WISS308_1
DOI: 10.1055/s-0035-1551381

Quantifizierung der regionalen Lungengewebsdurchblutung und kardialer Funktionsparameter mittels MRT zur Beurteilung der hämodynamischen Veränderungen vor und 12 Tage nach pulmonaler Endarteriektomie

C Schönfeld 1, S Cebotari 2, J Hinrichs 3, J Renne 4, T Kaireit 4, M Gutberlet 4, A Voskrebenzev 4, M Hoeper 5, T Welte 5, K Olsson 5, F Wacker 4, A Haverich 2, J Vogel-Claussen 4
  • 1Medizinische Hochschule Hannover, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Hannover
  • 2Medizinische Hochschule Hannover, Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Hannover
  • 3Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
  • 4Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hannover
  • 5Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Pneumologie, Hannover

Zielsetzung:

Eine etablierte Methode der Behandlung von Patienten mit chronisch thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH) ist die pulmonale Endarteriektomie (PEA). Ziel der Studie ist es, das Operationsergebnis nach PEA mittels MRT zu beurteilen.

Material und Methodik:

19 Patienten mit CTEPH wurden vor und im Median 12 Tage [11;16] nach PEA mit einem 1,5T MRT untersucht. Nach Kontrastmittel-Bolusgabe wurde die Lunge mit einer 4D GRE Sequenz (TWIST) aufgenommen und der pulmonale Blutfluss (PBF) bestimmt. Des Weiteren wurden die links- (LV) und rechtsventrikuläre (RV)- Funktion (Fkt.) und Herzmasse bestimmt.

Ergebnisse:

Der regionale PBF nach PEA verbesserte sich für das ges. Lungenparenchym um +49% (38,5 ± 13,6 auf 57,3 ± 17,8 ml/min/100 ml; p < 0,0005), normiert auf das Herzzeitvolumen (nHZV) +11,6% (p = 0,12)); im rechten (r.) Oberlappen (OL) +35% (p < 0,05), nHZV -0,5% (p = 0,62)), im Mittellappen (ML) +76% (p = 0,001), nHZV +20% (p = 0,001), im r. Unterlappen (UL) +79% (p < 0,0001), nHZV +36% (p = 0,01), im linken (l.) OL +22% (p = 0,06), nHZV -11% (p = 0,40) und den l. UL +59% (p < 0,0001), nHZV +19% (p < 0,05). Nach PEA wurde eine Abnahme der RV-Masse um -21% (p < 0,0005), ein sign. Abfall des ventr. Massenindex -20% (p < 0,0001) sowie eine Verbesserung der RV Fkt. beobachtet: RV enddiast. Volumen -14% (p = 0,01), RV-endsyst. Volumen -33% (p < 0,0001), RV-Ejektionsfraktion +33% (p < 0,0001). Es zeigte sich eine Zunahme des kardialen Index +30% (p < 0,005) und eine Abnahme des LV syst. Exzentrizitätsindex -26% (p < 0,0005) als Zeichen der verbesserten Hämodynamik nach PEA. Als Korrelat der körperlichen Leistungsfähigkeit stieg die 6 Minuten Gehstrecke +32% (p = 0,016) im Median 138Tage [87; 225] nach PEA.

Schlussfolgerungen:

Kardio-pulmonale MRT quantifiziert nichtinvasiv den technischen Erfolg 12 Tage nach PEA bei CTEPH Patienten sowohl regional durch die Veränderung des Blutflusses im Lungenparenchym als auch global durch Beurteilung der Herzmasse und Funktion. Die kardio-pulmonale MRT wird für das Patientenmanagement somit an Bedeutung gewinnen.