Rofo 2015; 187 - WISS304_6
DOI: 10.1055/s-0035-1551379

Lokales Tumorstaging bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom in der simultanen 18F-FDG PET/MRT: Diagnostische Genauigkeit unterschiedlicher MR-Sequenzen

B Schaarschmidt 1, C Buchbender 1, C Rubbert 1, F Hildt 1, J Grueneisen 2, V Ruhlmann 3, L Umutlu 2, H Quick 4, G Antoch 1, P Heusch 1
  • 1Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
  • 2Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 3Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Klinik für Nuklearmedizin, Essen
  • 4Universität Duisburg-Essen/Universität Duisburg-Essen, Medizinische Fakultät, Erwin L. Hahn Institute for Magnetic Resonance Imaging/Hochfeld- und Hybride MR-Bildgebung, Essen

Zielsetzung:

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war retrospektiv zu untersuchen, welche MR-Sequenzen in einem thorakalen 18F-Fluordesoxyglucose Positronenemissionstomografie/Magnetresonanztomografie (18F-FDG PET/MRT) Protokoll die höchste diagnostische Genauigkeit bezüglich des lokalen Tumorstadiums bei nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinomen (NSCLC) bieten.

Material und Methodik:

Bei 28 Patienten wurde vor Tumorresektion ein thorakales 18F-FDG PET/MRT durchgeführt. Bei jedem Patienten wurde für jede einzelne MR-Sequenz zusammen mit dem PET-Datensatz das T-Stadium von drei unabhängigen Befundern in separaten Sitzungen erfasst. Für jede Sequenz wurde mithilfe des pathologisch gesicherten, lokalen Tumorstadiums die diagnostische Genauigkeit berechnet. Unterschiede bezüglich der diagnostischen Genauigkeit zwischen den MR-Sequenzen wurden mit dem McNemar-Test evaluiert.

Ergebnisse:

Mit der T2-gewichteten, axialen Blade Sequenz lies sich in 69%, mit der koronalen HASTE Sequenz in 68%, mit der axialen, kontrastverstärkten, T1-gewichteten FLASH Sequenz in 59%, mit der koronalen TrueFISP Sequenz in 57% und mit der axialen, nativen, T1-gewichteten, FLASH Sequenz in 50% das exakte T-Stadium bestimmen, während dies in den T1-gewichteten, ursprünglich zur Schwächungskorrektur akquirierten Dixon-Bildern ledigich in 48% in coronaler und in 45% in axialer Ausrichtung möglich war. Die Unterschiede zwischen der diagnostischen Genauigkeit der axialen T2 Blade Sequenz und der T1-gewichteten, ursprünglich zur Schwächungskorrektur akquirierten Dixon-Sequenz sowie der axialen, nativen, T1-gewichteten FLASH Sequenz waren statistisch signifikant (jeweils p < 0.001).

Schlussfolgerungen:

Die hohe Genauigkeit bezüglich des lokalen Tumorausmaßes macht die T2 Blade Sequenz zu einem wichtigen Bestandteil eines thorakalen 18F-FDG PET/MRT Protokolls beim NSCLC. Daher sollten bei diagnostischen 18F-FDG PET/MRT-Untersuchungen die T1-gewichteten, ursprünglich zur Schwächungskorrektur akquirierten Dixon-Bilder zumindest durch eine T2-gewichtete Sequenz ergänzt werden.