Rofo 2015; 187 - WISS104_1
DOI: 10.1055/s-0035-1551243

Diagnose der Tendinitis calcarea der Rotatorenmanschette mittels suszeptibilitätsgewichteter MRT-Bildgebung

D Nörenberg 1, H Ebersberger 2, T Walter 1, B Ockert 3, G Knobloch 1, G Diederichs 1, B Hamm 1, M Makowski 1
  • 1Charité – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, Berlin
  • 2Herzzentrum des Städtischen Klinikums München-Bogenhausen, Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin, München
  • 3Universitätsklinikum München-Großhadern, Chirurgische Klinik und Poliklinik, München

Zielsetzung:

Evaluation der diagnostischen Wertigkeit von suszeptibilitätsgewichteten MRT-Sequenzen (SWI) zur Detektion von Verkalkungen in der Rotatorenmanschette, verglichen mit herkömmlichen Röntgenaufnahmen und standardisierten Schulter-MRT-Sequenzen.

Material und Methodik:

34 Patienten mit klinischem Verdacht auf Tendinitis calcarea der Rotatorenmanschette wurden in die Studie eingeschlossen. Bei allen Patienten wurde ein konventionelles Röntgen der Schulter in 2 Ebenen (Goldstandard) durchgeführt. Bei allen Patienten wurde zudem ein standardisiertes Schulter-MRT sowie suszeptibilitätsgewichtete Sequenzen (SWI), einschließlich Magnituden- und Phasenbildern, durchgeführt. Sequenzparameter der koronar durchgeführten SWI Sequenz: field of view (FOV) 100 × 100 mm2, Matrix 256 × 256, TR (Repetitionszeit)/TE (Echozeit)= 49/20 ms, 15 Grad Flipwinkel und 3 mm Schichtdicke. Die Größe der periartikulären Verkalkungen wurde gemessen um die Intermodalitäten-Korrelation zu bestimmen. Zusätzlich wurden Sensitivität und Spezifität zwischen den einzelnen Modalitäten ermittelt.

Ergebnisse:

In den konventionellen Röntgenaufnahmen konnten 46 Kalkdepots in 22 Patienten detektiert werden. Die Mehrzahl der Verkalkungen (45, 98%) konnte in der SWI identifiziert werden. Die standardisierten T1/T2-Sequenzen identifizierten lediglich 30 Läsionen (65%) als Verkalkungen. Die SWI erreichte somit eine Sensitivität von 97% und eine Spezifität von 91% für die Identifizierung von Kalkdepots der Rotatorenmanschette im Vergleich zum konventionellen Röntgen in 2 Ebenen. Die standardisierten T1/T2-Sequenzen erreichten hingegen nur eine Sensitivität von 68% und eine Spezifität von 63%. In Bezug auf die Größe der Kalkdepots zeigte die SWI eine deutliche Korrelation (R2 = 0,87, p < 0,05) mit den Röntgenaufnahmen, während die Größe gering überschätzt wurde (2,5 ± 2,1 mm).

Schlussfolgerungen:

Im Vergleich zum konventionellen Röntgen ermöglicht die SWI-MRT-Bildgebung eine zuverlässige Erkennung von Kalkdepots in der Rotatorenmanschette von Patienten mit Tendinitis calcarea.