Rofo 2015; 187 - WSSP304_3
DOI: 10.1055/s-0035-1551221

Diagnostische Wertigkeit unterschiedlicher MR-Sequenzen in der simultanen 18F-FDG PET/MRT

P Heusch 1, B Schaarschmidt 1, J Grüneisen 2, L Umutlu 2, V Ruhlmann 3, S Rosenbaum-Krumme 3, G Antoch 1, C Buchbender 1
  • 1Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Medizinische Fakultät, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Düsseldorf
  • 2Universitätsklinik Essen, Medizinische Fakultät, , Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Essen
  • 3Universitätsklinik Essen, Medizinische Fakultät, , Klinik für Nuklearmedizin, Essen

Zielsetzung:

Ziel der vorliegenden Arbeit war zu untersuchen, welche Sequenzen in der simultanen 18F-Fluordesoxyglucose Positronenemissionstomografie/Magnetresonanztomografie (18F-FDG PET/MRT) bezüglich der Identifizierbarkeit und der Fusionsgenauigkeit von 18F-FDG-affinen Läsionen im Ganzkörperstaging von onkologischen Patienten den höchsten diagnostischen Stellenwert besitzen.

Material und Methodik:

Bei 61 Patienten, die sowohl eine Ganzkörperuntersuchung mittels kontrastverstärktem 18F-FDG PET/CT und 18F-FDG PET/MRT erhalten hatten, wurden pro Patient maximal 10 Läsionen bezüglich der visuellen Identifizierbarkeit und der Fusionsgenauigkeit der 18F-FDG-affinen Läsionen beurteilt. Jede Läsion wurde auf den mit dem PET-Datensatz fusionierten CT- und MRT-Bildern (T2, turbo inversion recovery magnitude (TIRM), native & kontrastverstärkte T1, diffusionsgewichtete Bilder (DWI)) mithilfe einer von 0 bis 3 reichenden Ordinalskala in beiden Kategorien bewertet. Zwischen den Sequenzen wurden Wilcoxon Rangsummentests durchgeführt, die α-Fehlerkorrektur erfolgte mit der Bonferroni-Holm Methode.

Ergebnisse:

In 225 untersuchten Läsionen zeigte sich eine vergleichbare Identifizierbarkeit in den CT (2.5 ± 0.9), TIRM (2.5 ± 0.9), T2 (2.4 ± 0.9) und den diffusionsgewichteten Bildern (2.5 ± 1.0), während die nativen T1-Bilder (2.2 ± 1.0) signifikant schlechter beurteilt wurden. Bezüglich der Fusionsgenauigkeit wurden CT (2.6 ± 0.7), T2 (2.6 ± 0.7) und TIRM (2.8 ± 0.7) signifikant besser als die T1 (2.4 ± 0.8) und DWI (2.1 ± 1.0) bewertet. Kontrastverstärkte T1 Bilder waren weder den CT, TIRM noch den T2 Bildern in beiden Kategorien überlegen.

Schlussfolgerungen:

In Ganzkörperuntersuchungen bieten T2 und TIRM Bilder eine ähnliche Identifizierbarkeit und Fusionsgenauigkeit von 18F-FDG-affinen Läsionen wie die kontrastverstärkte CT und sollten daher bevorzugt eingesetzt werden. Während native T1 Bilder bei Ganzkörperuntersuchungen am ehesten entfallen können, sollte die DWI nur für spezielle Indikationen, wie z.B. die Leberbildgebung, eingesetzt werden.