Rofo 2015; 187 - WISS311_2
DOI: 10.1055/s-0035-1551198

CESM als klinische Indikation: Evaluation in einem prä-therapeutischen Patientenkollektiv

S Metz 1, I Lämmer-Skarke 1, E Rummeny 1
  • 1Technische Universität München, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, München

Zielsetzung:

Evaluation der zusätzlich zur konventionellen Mammadiagnostik (Mammografie und Sonografie) durchgeführten Kontrastmittel-verstärkten spektralen Mammografie (CESM, GE Healthcare) in einem prä-therapeutischen Patientenkollektiv.

Material und Methodik:

In einem nicht konsekutiven Patientenkollektiv wurde bei 48 Patientinnen mit histologisch gesicherten malignen Befunden der Brust (44 invasives Karzinom und 4 nur DCIS) im Alter von 46 – 84 Jahren (mittleres Alter 64 Jahre) die klinische Indikation für eine zusätzliche Untersuchung mittels CESM gestellt. Die CESM wurde nach i.v. Applikation von 1,5 ml jod-haltigem Kontrastmittel (Imeron 300, Bracco Imaging, Deutschland) pro kg Körpergewicht durchgeführt. Die Auswertung der Untersuchungen erfolgte durch zwei Radiologen in Konsensus und die Ergebnisse wurden mit der Histologie korreliert.

Ergebnisse:

In der CESM konnten alle Indextumore erkannt werden (100%). Bei 9/48 Frauen (19%) ergab sich durch die zusätzlich durchgeführte CESM gegenüber der, auf der konventionellen Bildgebung basierenden Therapieempfehlung, eine Therapieänderung als erweiterte brust-erhaltende Therapie (4/48), subkutane Mastektomie (4/48) oder Detektion eines kontralateralen malignen Befundes (1/48) (richtig positiv in Korrelation mit der Histologie). Bei 2/48 Frauen (4%) wurde aufgrund der CESM eine Biopsie mit benignem Befund durchgeführt (falsch positiv).

Schlussfolgerungen:

Durch die CESM können mit hoher Spezifität zusätzliche maligne Befunde der Brust detektiert werden, welche in der konventionellen Mammadiagnostik ohne Kontrastmittel okkult sind und zu einer Änderung des therapeutischen Procederes führen können.