Rofo 2015; 187 - RK_WISS409_6
DOI: 10.1055/s-0035-1551124

Lokale Kontrolle von perivaskulär lokalisierten malignen Leberläsionen durch perkutane irreversible Elektroporation – erste Erfahrungen

A Eller 1, A Schmid 1, M Brand 1, M Uder 1, M Lell 1
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Radiologisches Institut, Erlangen

Zielsetzung:

Ziel der Studie war es Effizienz und Sicherheit in der Behandlung von perivaskulär lokalisierten malignen Leberläsionen mittels perkutaner, CT-gesteuerter irreversibler Elekroporation (IRE) zu bestimmen.

Material und Methodik:

14 Patienten (58 ± 11 Jahre) mit insgesamt 18 malignen Leberläsionen wurden in die Studie eingeschlossen. IRE wurde bei Patienten durchgeführt, bei denen eine OP nicht möglich war und die Läsionen an große Blutgefäße oder Gallengänge angrenzten. Verlaufskontrollen wurden mit Multislice-CT (MS-CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt.

Ergebnisse:

Mittlerer Durchmesser der Läsionen war 20 ± 5 mm. Zehn Läsionen von 14 (71%) konnten erfolgreich behandelt werden, ohne Auftreten eines Lokalrezidivs (Zeit bis zur letzten Verlaufskontrolle 388 ± 160 Tage). In einem Fall blieb das initiale Behandlungsergebnis unklar und es wurde zusätzlich eine RFA, vier Wochen nach der IRE, durchgeführt. Komplikationen traten in 4 von 14 (29%) Fällen auf. In einem Fall musste die Intervention wegen einer abdominellen Blutung, die eine Laparotomie erforderte, abgebrochen werden. In zwei Fällen erforderten postinterventionelle Hämatothoraces eine Drainagenversorgung. In einem weiteren Fall konnte eine abdominelle Blutung konservativ beherrscht werden. Komplikationen am Gallenwegsystem traten keine auf.

Schlussfolgerungen:

Perkutane IRE scheint bei perivaskulär lokalisierten Läsionen effektiv zu sein, allerdings ist die Komplikationsrate im Vergleich mit thermoablativen Verfahren höher.