Rofo 2015; 187 - RK_WISS104_6
DOI: 10.1055/s-0035-1551030

Einfluss von Patienten- und Läsionscharakteristika auf das Ergebnis der PTA der AFS und der A. poplitea mit DEB – Metaanalyse dreier kontrollierter randomisierter Studien

T Albrecht 1, G Tepe 2, M Werk 1, T Zeller 3, M Kutschera 1, U Speck 1
  • 1Vivantes Klinikum Neukölln, Radiologie und Interventionelle Therapie, Berlin
  • 2Klinikum Rosenheim, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Rosenheim
  • 3Universitäts-Herzzentrum Freiburg-Bad Krozingen, Klinik für Kardiologie und Angiologie II, Bad Krotzingen

Zielsetzung:

Die PTA der AFS/A. pop. mit DEB hat sich gegenüber der konventionellen PTA (POBA) in mehreren Studien als klar überlegen erwiesen. Ziel dieser Metaanalyse dreier randomisierter Studien war die Untersuchung des Einflusses verschiedener Patienten- und Läsionscharakteristika auf das Ergebnis der PTA mit und ohne DEB.

Material und Methodik:

Die Originaldaten der THUNDER, PACIFIER und FEMPAC-Studie (insgesamt 223 Patienten) wurden auf den Einfluss verschiedener Patientencharakteristika (Alter, Geschlecht, Rauchen, Diabetes, Hypertonie, Hypercholisterinämie, begleitende KHK oder cerebro-vaskuläre Erkrankung, Rutherfordstadium) und Läsionscharakteristika (Lokalisation, Gefäßdurchmesser, Stenose versus Okklusion, Läsionslänge, intraluminale versus subintimale Rekanalisation, Kalzifizierung, Dissektion und bail-out Stenting auf den primären Endpunkt angiografisches Late Lumen Loss (LLL) nach 6 Monaten untersucht.

Ergebnisse:

Mit Ausnahme des bail-out Stenting ergab die BEB-PTA für alle Subgruppen ein signifikant geringes LLL als POBA. Keines der Patientencharakteristika zeigte einen signifikanten Einfluss auf das LLL nach DEB-PTA oder POBA. Folgende Läsionscharakteristika hatten einen signifikanten Einfluss: Dissektion und Stentimplantation. Nicht-flusslimitierende Dissektionen zeigten ein höheres LLL nach POBA (p = 0,02), aber nicht nach DEB-PTA. Stentimplantationen führten zu einem niedrigeren LLL nach POBA (p = 0,015), aber nicht nach DEB-PTA. Alle anderen Läsionscharakteristika hatten keinen Einfluss.

Schlussfolgerungen:

Die DEB-PTA führte in allen nahezu allen Subgruppen zu einem signifikant besseren Ergebnis als POBA. Keines der untersuchten Patientencharakteristika hatte hierauf einen Einfluss, ebenso wenig wie die meisten Läsionscharakteristika. Lediglich Patienten mit iatrogenen nicht-flusslimitierenden Dissektionen profitieren mehr von der DEB-PTA als der Rest des Kollektivs, während die Ergebnisse der POBA mit bail-out Stenting besser waren, als ohne bail-out Stenting.