Rofo 2015; 187 - WS_WISS201_4
DOI: 10.1055/s-0035-1550962

CTA der Koronararterien: Prävalenz des persistierenden foramen ovale (PFO) und anderer Formen von atrialen Septumdefekten (ASD)

F Roller 1, S Harth 1, F Schneck 2, J Rixe 2, G Krombach 1, C Schneider 1
  • 1Justus-Liebig-Universität Giessen, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Giessen
  • 2Justus-Liebig-Universität Giessen, Kardiologie, Giessen

Zielsetzung:

ASD, insbesondere PFO, sind mit neurologischen Krankheitsbildern wie zum Beispiel dem Schlaganfall oder der Migräne mit und ohne Aura assoziiert. Ziel unserer Studie war es die Prävalenz von PFO und ASD in 551 konsekutiven Patienten mit EKG-getriggerter CTA der Koronararterien zu untersuchen.

Material und Methodik:

Die EKG-getriggerten CTA der Koronararterien wurden mit einem 64-Zeilen Dual Source CT Scanner durchgeführt. Zur Realisierung einer zeitlich optimalen Kontrastmittelanflutung wurde ein Test-Bolus Ansatz gewählt. Zusätzlich zu den Basischarakteristika (Alter, Geschlecht, Indikation, Qualität) wurden alle Datensätze hinsichtlich des Vorliegens von ASDs ausgewertet, wobei für PFOs zusätzlich zwischen PFOs mit und ohne Kontrastmittel-Jet im Sinne eines interatrialen Shunts unterschieden wurde.

Ergebnisse:

551 konsekutive Patienten (299 männlich) mit einem Durchschnittsalter von 55,5 Jahren +/- 13,1 Standardabweichung wurden in die Studie eingeschlossen. Indikation war in 84,75% die Frage nach relevanten Stenosen der Koronararterien. Insgesamt zeigten 538 Datensätze (97,8%) diagnostische Qualität bei der Beurteilung des Vorhofseptums. Bei 12 Patienten war die Bildqualität aufgrund von Triggerungsartefakte nicht ausreichend, ein Patient wurde aufgrund eines einliegenden ASD-Occluder ausgeschlossen. 192 Patienten (35,6%) hatten ein PFO, wovon 123 Patienten (22,8%) keine Shunt und 69 Patienten (12,8%) einen nachweisbaren Shunt hatten. 10 Patienten (1,9%) hatten Atrium-Septum-Aneurysmen (ASA) und 23 Patienten (4,3%) andere ASD Formen (Sinus venosus 1,1%).

Schlussfolgerungen:

Die EKG-getriggerte CTA der Koronararterien erlaubt eine detaillierte anatomische Beurteilung des Vorhofseptums hinsichtlich unterschiedlicher ASDs mit und ohne Shunt. Am weitaus häufigsten kommen hierbei PFOs vor (35,6%). In Anbetracht der Hohen Prävalenz und vor dem Hintergrund potentiell schwerwiegender und unklarer Schlaganfälle sollten alle CTA der Koronararterien routinemäßig auf das Vorliegen von ASD überprüft werden