Rofo 2015; 187 - WISS107_6
DOI: 10.1055/s-0035-1550958

Kardiale Real-time Magnetresonanztomografie zur Beurteilung der Ventrikelvolumina und Funktion bei pädiatrischen Patienten mit angeborenem Herzfehler: Technische Machbarkeit

T Zitzelsberger 1, U Kramer 1, F Bamberg 1, A Hornung 2, K Nikolaou 1, C Ruff 1, P Krumm 1, B Klumpp 1, S Mangold 1, C Bretschneider 1, L Sieverding 2
  • 1Universitätsklinik Tübingen, Diagnostische und interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Universitätsklinik Tübingen, Pädiatrische Kardiologie, Tübingen

Zielsetzung:

Ziel der Studie war die Beurteilung der diagnostischen Genauigkeit von Real-time Magnetresonanz Cine Sequenzen mit hoher zeitlicher Auflösung im Vergleich zu Cine SSFP Sequenzen bei pädiatrischen Patienten mit angeborenem Herzfehler.

Material und Methodik:

Konsekutiv wurden 15 pädiatrische Patienten mit verschiedenen korrigierten Herzfehlern prospektive in die Studie eingeschlossen. Alle Studienteilnehmer wurden an einem 1,5 T Scanner mit Cine Sequenzen (SSFP, TE 1.2 – 1.7, TR 35 – 39, Pixel bandwidth 1184, FOV 192*280 – 239*319, Matrix 54*128 – 166*192) und Real-time Cine Sequenzen unter Verwendung einer 2-dimensionalen Turbo-Flash-Sequenz in Kombination mit paralleler Bildgebung (iPat3+, TE 1.07 – 1.25, Pixel bandwidth 1502, FOV 206*300 – 247*360, Matrix 54*128 – 75*144) untersucht. Die effektive zeitliche Auflösung der Real-time Bilder lag, abhängig von der Herzfrequenz, zwischen 45 und 72 ms. Die Bildqualität wurde unabhängig mittels einer 5-Punkte Likert Skala beurteilt und die Ventrikelfunktion in beiden Sequenzen bestimmt.

Ergebnisse:

Von insgesamt 15 eingeschlossenen Patienten wurden 3 Patienten von der Auswertung aufgrund deutlicher Atemartefakte in der SSFP Cine Sequenzen ausgeschlossen (20%). Entsprechend komplettierten 12 Patienten (8 männlich, 4 weiblich; TOF 50%, TGA 25%, ISTA 10%, DILV 10%) das Studienprotokoll. Die Bildqualität der Real-time Cine Sequenzen wurde im Durchschnitt signifikant geringer als in den Cine SSFP (2.3 ± 0.7 vs. 3.4 ± 0.6, p = 0,03) bewertet. Dagegen ergab sich eine exzellente Übereinstimmung der gemessenen Ventrikelvolumina (LV-EDV: 102 ± 35 vs. 102 ± 35 ml; RV-EDV:139 ± 51 vs. 136 ± 46) und der Funktionsparameter (LV-EF: 60 ± 10 vs. 60 ± 10%; RV-EF: 53 ± 12 vs. 53 ± 11%). Die absolute Differenz für das rechtsventrikuläre Volumen lag im Mittel bei -2,3 ml (95%-CI: -20.1 bis 23.2 ml).

Schlussfolgerungen:

Die Real-time Bildgebung in Kombination mit einem hohen Beschleunigungsfaktor ermöglicht eine genaue Bestimmung der Ventrikelvolumina und der Funktion und kann als Alternative bei pädiatrischen Patienten mit mangelnder Atemcompliance dienen.