Rofo 2015; 187 - WISS401_2
DOI: 10.1055/s-0035-1550858

Das Potential von Gadolinium als Kontrastmittel in der Dual-Energy Computertomografie – eine ex vivo Phantom-Studie

M Bongers 1, C Schabel 1, G Homann 1, S Mangold 1, I Tsiflikas 1, D Ketelsen 1, K Nikolaou 1, C Thomas 2
  • 1Radiologische Klinik Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Tübingen
  • 2Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf

Zielsetzung:

Ziel dieser Ex-vivo-Studie war es herauszufinden, ob Gadolinium als Kontrastmittel für die Dual-Energy-Computertomografie der zweiten Generation geeignet ist. Es galt festzustellen, ob es möglich ist virtuelle Nativbilder und Gadolinium-Karten zu berechnen sowie ob es möglich ist Gadolinium verlässlich zu quantifizieren. Gelingt es mit monoenergetischer Nachverarbeit die Schwächungswerte von Gadolinium suffizient zu steigern?

Material und Methodik:

Es wurden Verdünnungsreihen mit bekannten Anteilen Jod- bzw. Gadolinium-enthaltendem Kontrastmittel hergestellt und in Probengefäßen im Zentrum eines Schwächungsphantoms platziert und mit DECT-Protokollen des Herstellers bei 80/Sn140 kV und 100/Sn140 kV unterucht. Der gadoliniumgehalt wurde quantifiziert, Gadolinium-Karten, virtuelle Nativbilder und monoenergetische Bilder wurden berechnet und mit jenen basierend auf jodhaltigem Kontrastmittel verglichen. Mittels linearer Regression wurden maximal erreichbare Schwächungswerte von Standard-Gadolinium-Dosierungen aus der MRT berechnet.

Ergebnisse:

Sowohl Gadolinium-Karten wie auch virtuelle Gadolinium-Nativbilder können zuverlässig berechnet warden. Die Genauigkeit der Gadolinium Quantifizierung ist mit jener Jod-haltiger Kontrastmittel zu vergleichen. Mittels monoenergetischer Nachverarbeitung lassen sich bei identischer Dosierung von 1 ml/kg Körpergewicht Kontrastwerte wie mit jodhaltigem Kontrastmittel bei 120 kV erreichen (Gd: HU 226, SNR 3.64; Jod: HU 110, SNR 3.78).

Schlussfolgerungen:

Die Berechnung von Gadolinium-Karten sowie die Quantifizierung von Gadolinium ist zuverlässig zu erreichen. Durch monoenegetische Nachverarbeitung lassen sich bei Dosierungen von 1 ml/kg Körpergewicht vergleichbare Schwächungswerte wie mit jodhaltigem Kontrastmittel bei 120 kV erzielen. Die Dual-Energy-Computertomografie bietet somit vielversprechende Möglichkeiten in der Nachverarbeitung Gadolinium-haltiger Kontrastmittel. Insbesondere Patienten mit einer Schilddrüsenüberfunktion oder bekannter Jodallergie könnten hiervon profitieren.