Rofo 2015; 187 - WISS401_1
DOI: 10.1055/s-0035-1550857

Quantitativer Vergleich einzeitiger Dual-Energy Jodkarten als dosisreduzierte Alternative abdomineller CT-Perfusionsmessungen

S Skornitzke 1, F Fritz 1, M Klauß 1, J Hansen 1, G Pahn 1, L Grenacher 1, H Kauczor 1, W Stiller 1
  • 1Universitätsklinikum Heidelberg, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Heidelberg

Zielsetzung:

Untersuchung einzeitiger, quantitativer Dual-Energy (DE) Jodkarten als Alternative abdomineller CT-Perfusionsmessungen und Abschätzung des Dosisreduktionspotentials.

Material und Methodik:

Bei 24 Patienten mit histologisch nachgewiesenem Pankreaskarzinom wurde über einen Zeitraum von 51 Sekunden (34 Aufnahmen, 1,5 s Abtastrate) eine CT-Perfusion mit einem Dual-Source DECT bei Röhrenspannungen von 80kVp und 140kVp aufgenommen. Unter Verwendung von selbstentwickelter Software wurden mit dem Maximum-Slope-Modell Perfusionskarten aus den 80kVp Sequenzen berechnet, nachdem eine deformierende Bewegungskorrektur durchgeführt wurde. Weiterhin wurden für jede der 34 DECT-Aufnahmen quantitative Jodkarten berechnet. Innerhalb einer manuellen Segmentierung des Pankreas wurde die Voxel-für-Voxel Korrelation zwischen der Perfusionskarte und jeder der 34 Jodkarten berechnet, um den Zeitpunkt der maximalen Korrelation t_max zu bestimmen. Regions of interest (ROIs) wurden im Tumor und in gesundem Pankreasgewebe positioniert. Die Korrelation zwischen den Mittelwerten der Perfusion und den Mittelwerten der Jodkonzentrationen innerhalb der ROIs zum Zeitpunkt t_max wurde für alle Patienten berechnet.

Ergebnisse:

Der Mittelwert für t_max beträgt 33,0 ± 6,9 s nach Injektion des Kontrastmittels. Die Mittelwerte der Perfusion für gesundes Gewebe und Tumor sind 65,9 ± 27,2 ml/mls und 40,6 ± 33,1 ml/mls. Die Mittelwerte der Jodkonzentration zum Zeitpunkt t_max betragen 2,0 ± 0,8 mg/ml und 1,7 ± 1,0 mg/ml. Die Korrelation zwischen den Perfusionswerten und den Jodkonzentrationen ist hoch (0,81). Für den Vergleich einer einzigen DECT-Aufnahme zum Zeitpunkt t_max (0,18mSv) mit der 80kVp CT-Perfusionsaufnahme (2,96mSv) beträgt die mittlere effektive Dosisreduktion 94%.

Schlussfolgerungen:

Quantitative Jodkarten korrelieren stark mit abdominellen CT-Perfusionsmessungen. Daher könnte die abdominelle CT-Perfusion durch einzeitige, quantitative Jodkarten ersetzt werden, wenn der Aufnahmezeitpunkt sorgfältig gewählt wird. Dies würde die Patientendosis erheblich reduzieren.