Thorac Cardiovasc Surg 2014; 62 - v17
DOI: 10.1055/s-0034-1393993

Whole Exome Sequencing (WES) in Familien mit linksventrikulärer Ausfluβtraktobstruktion (LVOTO)

M. Hitz 1, S. Al-Turki 1, A. Schalinski 2, U. Bauer 2, T. Pickardt 2, S. Klaassen 2, 3, 4, M. Hurles 1
  • 1Wellcome Trust Sanger Institute, Hinxton, UK
  • 2Competence Network for Congenital Heart Defects, Germany
  • 3Experimental and Clinical Research Center (ECRC), Charité Medical Faculty and Max-Delbruck-Center for Molecular Medicine, Berlin, Germany
  • 4Department of Pediatric Cardiology, Charité, Berlin, Germany

Einleitung: Die größte Morbidität unter den kongenitalen Herzfehlern wird von LVOTO verursacht, wobei das Spektrum von der bikuspiden Aortenklappe/Aortenstenose über die Aortenisthmusstenose bis zum hypoplastischen Linksherzsyndrom reicht. Um neue krankheitsrelevante Mutationen zu identifizieren, führten wir WES in Familien mit LVOTO Phänotypen durch.

Methodik: Über das Nationale Register für angeborene Herzfehler standen uns 5 Familien mit jeweils mindestens zwei Betroffenen zur Verfügung. WES wurde an mindestens zwei Betroffenen und zwei gesunden Familienangehörigen durchgeführt. Nach Annotierung der Allelfrequenz von SNVs und INDELs erfolgte die weitere Analyse der verschiedenen Vererbungsmuster.

Ergebnisse: Insgesamt konnten wir pro Familie ∼6 autosomal-rezessive Varianten, ∼2 x-chromosomal-rezessive und ∼80 dominante Varianten in Abhängigkeit von der Familienstruktur mit einer Allelfrequenz <1% identifizieren. Nach Reevaluierung des Vererbungsmusters fanden wir ∼3-10 Mutationen, die mit der Familienstruktur übereinstimmten und aktuell mittels kapillärer Sequenzierung validiert werden.

Schlussfolgerungen: WES ermöglicht die Identifizierung neuer Gene, die ursächlich für die Entstehung angeborener Herzfehler sind. Das Auffinden seltener Mutationen in den identifizierten Genen in weiteren Patienten/Familien mit angeborenen Herzfehlern sowie deren funktionelle Analyse soll neben einer besseren Genotyp-Phänotyp Korrelation das Verständnis der zugrundeliegenden Erkrankungsmechanismen ermöglichen.