Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Onko04_02
DOI: 10.1055/s-0034-1388385

Proteinanalyse des Mammakarzinoms mittels Digi-West

S Schultz 1, F Treindl 2, A Staebler 3, M Templin 2, T Fehm 1, H Neubauer 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Düsseldorf, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, Düsseldorf, Germany
  • 2Naturwissenschaftliches und Mathematisches Institut der Universität Tübingen, Eberhard-Karls Universität Tübingen, Reutlingen, Germany
  • 3Institut für Pathologie Tübingen, Eberhard-Karls Universität Tübingen, Tübingen, Germany

Die Analyse molekularer Mechanismen beim Übergang vom duktalen in situ Karzinom (DCIS) der Brust zum invasiven duktalen Karzinom (IDC) trägt zum Verstehen der Vorgänge der Tumorprogression bei. In diesem Projekt wurde die differentielle Expression von Proteinen zwischen DCIS und IDC mittels einer neuen Analysemethode – dem DigiWest (Digitaler Western Blot) – untersucht.

Zur Analyse wurden drei Mammakarzinome, die DCIS und invasive Zellen enthielten, mit Hämatoxilin/Eosin gefärbt, pathologisch beurteilt und anschließend die DCIS und IDC Areale lasermikrodisseziert. Die Gewebe wurden lysiert und die Proteine auf einem SDS-Gel aufgetrennt. Nach der Übertragung der Proteine auf eine Nitrozellulosemembran wurde jede Bande in 96 Stücke geschnitten, aus denen wiederum die Proteine eluiert wurden. Diese Eluate wurden mit verschiedenen Luminex-Beads inkubiert, anschließend gepoolt und mit Western Blot Antikörpern inkubiert. Die Auswertung erfolgte mittels durchflusszytometrischer Messung.

Wir konnten pro Probe 172 Proteine identifizieren, die zwischen DCIS und IDC differentiell exprimiert sind. Darunter befinden sich Proteine verschiedener Pathways wie phosphoryliertes AKT, THBS2 und JNK/SAP. Interessanterweise konnte auch eine differentielle Expression zwischen DCIS und IDC des Onkoproteins HER2 festgestellt werden.

Mit dieser Methode können Proteine quantitativ und qualitativ analysiert werden und spezifische von unspezifischen Signalen unterschieden werden. Zudem können auch Proben mit geringem Ausgangsmaterial untersucht werden (bis zu 250 Antikörper pro Probe).