Geburtshilfe Frauenheilkd 2014; 74 - PO_Gyn_Uro03_03
DOI: 10.1055/s-0034-1388280

Der Effekt von CESA und VASA auf die Nykturie

F Thangarajah 1, S Ludwig 1, L Schiffmann 1, P Mallmann 1, W Jäger 1
  • 1Universität zu Köln, Urogynäkologie der Frauenklinik, Köln, Germany

Einleitung: Als Nykturie bezeichnet man die Störung des Schlafes durch eine Miktion. PETROS hat bereits in seiner Integraltheorie postuliert, dass eine wesentliche Ursache im Defekt der Uterosakralligamente (USL) liegen könnte. Wir haben ein OP Verfahren (CESA/VASA) entwickelt, mit dem man die defekten USL anatomisch korrekt wiederherstellen kann. Wir können im Folgenden zeigen, dass man durch die Reparatur der USL die Nykturie signifikant verbessern kann.

Material und Methode: Bei 206 Patientinnen mit einer Drang- oder Mischinkontinenz, die mit einer CESA/VASA Operation operiert wurden, wurde mittels Miktionsprotokollen die tägliche und nächtliche Miktionsfrequenz (MF) ermittelt. Dabei wurden die Parameter der Drang- und Belastungsinkontinenz in leicht, mittel und schwer kategorisiert. Dies erfolgte vor und nach der jeweiligen CESA- bzw. VASA Operation.

Ergebnisse: Vor der Operation hatten 19% der Patientinnen eine nächtliche MF von 0 oder 1, 52% eine nächtliche MF von 2 – 3 und 30% eine nächtliche MF von ≥4. Nach der Operation hatten 51% eine nächtliche MF von 0 oder 1, 37% eine nächtliche MF von 2 – 3 und 12% eine nächtliche MF von ≥4. Patienten mit einer schweren Dranginkontinenz wiesen auch deutlich häufiger höhere nächtliche Miktionsfrequenzen (≥2) auf.

Schlussfolgerung: Unsere Untersuchung zeigte, dass durch den Ersatz der USL durch CESA/VASA Operationen die Nykturie deutlich verbessert werden kann. Bei insgesamt 49% der Patientinnen konnte Verbesserung der Nykturie festgestellt werden. 73% aller verbesserten Patientinnen hatten nach operativer Therapie eine nächtliche MF von 0 und 1 x/Nacht.