Diabetologie und Stoffwechsel 2014; 9 - P166
DOI: 10.1055/s-0034-1375023

Behandlungspfade und Zielwerterreichung bei Patienten mit Typ-2 Diabetes und Hypertonie – Erste Ergebnisse des DIALOGUE Registers

R Schmieder 1, D Tschöpe 2, 3, C Koch 4, P Bramlage 5, S Schneider 6, AK Gitt 6, 7
  • 1Universitätsklinikum Erlangen, Nephrologie und Hypertensiologie, Erlangen, Germany
  • 2Stiftung „Der herzkranke Diabetiker“ in der Deutschen Diabetes-Stiftung, Bad Oeynhausen, Germany
  • 3Universitätsklinik der Ruhr Universität Bochum, Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen, Bad Oeynhausen, Germany
  • 4Novartis Pharma GmbH, Nürnberg, Germany
  • 5Institut für Pharmakologie und präventive Medizin, Mahlow, Germany
  • 6Stiftung „Institut für Herzinfarktforschung“, Ludwigshafen, Germany
  • 7Herzzentrum Ludwigshafen, Medizinische Klinik B, Ludwigshafen, Germany

Hintergrund: Patienten mit Typ-2 Diabetes und Hypertonie haben ein erhöhtes vaskuläres Risiko. Die Erreichung von Leitlinien definierten Behandlungszielen gelingt jedoch häufig nicht, obwohl die dazu eingesetzten Medikamente in klinischen Studien in der Regel äußerst effektiv sind. Daher wurde mit DIALOGUE eine Registerstudien im klinischen Alltag initiiert.

Methoden: DIALOGUE ist ein prospektives, beobachtendes, multizentrisches Register, in dem mit Stand vom 23.11.2014 insgesamt 8.600 Patienten dokumentiert wurden. Behandlungsentscheidungen im Hinblick auf die Gruppenzuordnung (Vildagliptin, Inkretin-basierte Therapien, nicht Inkretin-basierte Therapien) wurden ausschließlich durch den behandelnden Arzt getroffen und für jeden Patienten individuell die Therapieziele (HbA1c, Blutdruck) definiert.

Ergebnisse: Die Analyse umfasst gegenwärtig 8600 Patienten, von denen 3677 (42,8%) der Vildagliptin Gruppe, 1932 (22,5%) der Inkretin basierten Gruppe und 2991 (34,8%) der nicht Inkretin basierten Gruppe zuzuordnen sind. Das mediane Alter betrug 65 Jahre mit 19,7% aller Patienten > 75 Jahren. Häufige Begleiterkrankungen (ohne Unterschiede in den Behandlungsgruppen) waren koronare Herzerkrankung (23,9%), Herzinsuffizienz (13,4%), periphere arterielle Verschlusskrankheit (6,7%) und autonome Neuropathie (57,4%). Dyslipidämien waren mit 57,4% bei allen Patienten häufig.

Der HbA1c war mit einem Median von 7,5% und der Blutdruck mit einem Median von 140/80 mmHg in allen 3 Gruppen vergleichbar. Prädefinierte individualisierte Therapieziele waren beim HbA1c in 81,2% ≤7,0% oder niedriger; Therapieziele für den systolischen Blutdruck lagen bei 99,6% unterhalb von 140 mmHg (oder niedriger), bei 45,8% unterhalb von 80 mmHg.

Schlussfolgerung: Die Patientenpopulation erlaubt interessante Einblicke in den Langzeitverlauf von Patienten unter eine Inkretin-basierten Therapie (hier insbesondere Vildagliptin) mit anderen nicht Inkretin-basierten Strategien, auch im Hinblick auf individualisierte Therapieziele.