Rofo 2014; 186 - FO_PO20
DOI: 10.1055/s-0034-1373559

Differentialdiagnose sellärer Tumoren

A Schaudinn 1
  • 1Universitätsklinikum Leipzig, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie / IFB Adipositas Erkrankungen, Leipzig

Aufgrund der komplexen Anatomie der Sella-Region und einer Vielzahl, ausgesprochen seltener Pathologien mit neoplastischer, infektiöser, inflammatorischer oder anlagebedingter Genese stellt die Differentialdiagnose der sellären Tumoren einen hohen Anspruch an den Radiologen. Das klinische Erscheinungsbild der Tumoren ist zudem häufig unspezifisch und kann von Hypophyseninsuffizienz bis zu kompressionsbedingten Symptomen reichen. In der bildgebenden Diagnostik sellärer Tumoren unter endokrinologischen, ophthalmologischen und neurologischen Gesichtspunkten sind die MRT und anteilig auch die CT die radiologischen Methoden der Wahl.

In unserer Präsentation werden die wichtigsten Differenzialdiagnosen sellärer und parasellärer Tumoren anhand von charakteristischen Merkmalen und Bildbeispielen in kompakter Form dargestellt. Dabei wird zum einen auf die häufigen Entitäten des Erwachsenenalters – Hypophysenadenom und Meningeom – sowie jene des Kindesalters – Kraniopharyngeom und Optikusgliom – eingegangen, zum anderen werden auch seltenere Pathologien wie z.B. Hypophysitis, Hypohysenapoplexie oder selläre Metastasen diskutiert. Hierbei wird insbesondere auf die Gesichtspunkte Lokalisation, Morphologie und Signalverhalten in Zusammenschau mit epidemiologischen Aspekten eingegangen, um eine strukturierte, bildbasierte Differentialdiagnose zu ermöglichen.

Lernziele:

Nach der Lektüre des Fortbildungsposters sollte es dem Leser möglich sein, häufige selläre und paraselläre Tumoren korrekt zu identifizieren und charakteristische differentialdiagnostische Bildbefunde auch seltenerer Entitäten einordnen zu können.