Rofo 2014; 186 - RK305_3
DOI: 10.1055/s-0034-1373184

Tomosynthese in der Abklärung

U Bick 1
  • 1Charite – Universitätsmedizin Berlin, Institut für Radiologie, CCM, Berlin

Die digitale Tomosynthese ist ein neuartiges Untersuchungsverfahren, bei dem aus mehreren Niedrigdosisaufnahmen aus verschiedenen Aufnahmewinkeln weitgehend überlagerungsfreie Schichtbilder rekonstruiert werden. Gegenüber der normalen zweidimensionalen Projektionsmammografie erkennt die Tomosynthese nicht nur mehr Karzinome (bessere Sensitivität), sondern auch die Differentialdiagnose von Läsionen wird durch die überlagerungsfreie dreidimensionale Darstellung der Läsionen erleichtert (bessere Spezifität). Hierdurch hat die digitale Tomosynthese inzwischen einen festen Platz in der diagnostischen Mammografie erhalten. Mögliche Indikationen für die digitale Tomosynthese in der Abklärungsdiagnostik sind das präoperative Tumorstaging zur besseren Ausdehnungsbestimmung und Erkennung weiterer Herde, die weitere Abklärung unklarer mammografischer Veränderungen (sowohl zur Unterscheidung zwischen realen Läsionen und durch Überlagerung vorgetäuschten Befunden als auch zur besseren morphologischen Beurteilung von Läsionen zur Dignitätsbeurteilung) und die gezielte mammografische Korrelation von primär in der MRT erkannten, sonografisch und in der 2D-Mammografie okkulten Läsionen (sogenannte Second-Look Untersuchung). Ist eine Läsion in der digitalen Tomosynthese erkennbar und dadurch die genaue dreidimensionale Lage der Läsion bekannt, gelingt in der Regel die Durchführung einer stereotaktischen Vakuumbiopsie, auch wenn die Veränderung primär auf den Übersichtsmammografien nicht erkennbar war. Zusätzlich stehen seit kurzem auch dedizierte Systeme zur Tomosynthese-gesteuerten Biopsie zur Verfügung.

Lernziele:

Bedeutung der digitalen Tomosynthese für die mammadiagnostische Abklärung

E-Mail: Ulrich.Bick@charite.de