Pneumologie 2014; 68 - P450
DOI: 10.1055/s-0034-1367879

Stufen- und Rampenbelastung am Fahrradergometer: Sind die Ergebnisse vergleichbar?

AM Preisser 1, M Velasco Garrido 1, C Bittner 1, E Hampel 2, V Harth 1
  • 1Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin; Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • 2Widi-Kontor, Hamburg

Hintergrund:

Die Fahrradergometrie ist ein klassisches Instrument der Belastungsuntersuchung in der Kardiologie, Pneumologie, Sport- und Arbeitsmedizin. Die Leistungsfähigkeit wird über die erreichte Wattzahl geschätzt. Die Spiroergometrie (CPX) erlaubt die nicht-invasive Messung des Gasaustausches und die Quantifizierung der Leistungsfähigkeit über Bestimmung der Sauerstoffaufnahme. Meist wird die Belastung am Ergometer stufenweise erhöht (ET) während die CPX die kontinuierliche (rampenförmige) Belastungssteigerung erlaubt. Sind die Ergebnisse der Methoden vergleichbar?

Methoden:

32 gesunde Probanden (17 Frauen/15 Männer, Alter 26,8 ± 6,1J, Körpergewicht 75,1 ± 12,8 kg, BMI 24,5 ± 3,0 kg/m3) wurden auf dem Fahrradergometer bis zur maximalen körperlichen Erschöpfung belastet; zunächst unter kontinuierlicher Belastungssteigerung (CPX) und 2 – 7 Tage später mit stufenweiser Belastungssteigerung (ET). Wir verglichen die körperliche Leistungsfähigkeit bei beiden Methoden nach maximaler Belastung [W], die Physical Working Capacity PWC150 und PWC170 sowie die Belastungsdauer mit gepaarten t-Tests.

Ergebnisse:

Es gab keine statistisch signifikanten Unterschiede in der maximalen Herzfrequenz (CPX: 177,1 ± 11,7/min; ET: 178,5 ± 11,2/min; ns) oder der maximalen Belastung; bei CPX lag die Leistung um etwa 10 Watt höher (219,8 ± 50,6 vs. 209,4 ± 42,5; ns). Auch die PWC150 und PWC150/kg KG lagen höher bei CPX (156,6 ± 51 vs. 146,4 ± 42,3, p < 0,001 bzw. 2,1 ± 0,5 vs. 1,9 ± 0,4, p < 0,001). Die Belastungsdauer war nahezu gleich (12,1 vs. 11,3 min; ns).

Schlussfolgerungen:

Es fanden sich nur geringe Unterschiede in den gemessenen Parametern. Insgesamt war mit CPX die körperliche Leistung höher; dies ist erklärbar, da die Spitzenleistung für eine kürzere Zeit als bei ET gehalten werden muss. Da die erreichte Leistung und andere Parameter direkt bestimmbar und Interpolationen nicht erforderlich sind, empfehlen wir bei vergleichbaren Ergebnissen die Anwendung der CPX.