Pneumologie 2014; 68 - P534
DOI: 10.1055/s-0034-1367864

Beidseitige endoskopische Lungenvolumenreduktion mit endobronchialen Ventilen

PM Lepper 1, D Ballek 1, F Trudzinski 1, C Lensch 2, K Rentz 1, F Langer 3, M Hetzel 4, H Wilkens 1, R Bals 1
  • 1Universitätskliniken des Saarlandes; Klinik für Innere Medizin V, Homburg/Saar
  • 2Universitätsklinikum des Saarlandes; Innere Med. V; Pneumologie, Homburg/Saar
  • 3Klinik für Thorax- und Herz-Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar
  • 4Krankenhaus vom Roten Kreuz, Stuttgart

Hintergrund: Die endoskopische Lungenvolumenreduktion (eLVR) mit endobronchialen Ventilen (EBV) ist ein etabliertes Therapieverfahren bei Patienten mit schwerem Lungenemphysem. Meistens erfolgt eine einseitige Behandlung, beidseitige Behandlungen werden bisher selten durchgeführt.

Methoden: Wir ermittelten retrospektiv alle Patienten unserer Klinik, die eine beidseitige EBV-Therapie erhielten und werteten diese unter anderem hinsichtlich Lungenfunktion und 6-Minuten-Gehstrecke (6-MWT) aus. Alle Patienten erhielten eine Ventilations-Perfusionsszintigrafie sowie Kollateralventilations-messung zur Festlegung des Ziellappens.

Ergebnisse: Bislang wurden 8 Patienten (Alter 59,3 ± 6,8 Jahre), beidseits behandelt (3/8 Frauen). Die durchschnittliche FEV1 vor der ersten EBV-Implantation betrug 22,6 ± 9,8% d. Solls bei einem Residualvolumen (RV) von 308,3 ± 53,2% d. Solls). Der initiale 6-MWT betrug im Mittel 246 ± 88 m. Die durchschnittliche FEV1 vor der zweiten EBV-Implantation betrug 26,1 ± 8,3% d. Solls (+11%) bei einem Residualvolumen (RV) von 276,1 ± 41,8% d. Solls (-8%). Der 6-MWT betrug dann im Mittel 338,5 ± 75 m (+43%). Nach beidseitiger Behandlung betrug die FEV1 durchschnittlich 28,4 ± 8,1% d. Solls (+23%); das RV betrug 252,4 ± 48% d. Solls; -15%). Die 6-MWT blieb mit 327 ± 126 m weitgehend konstant (+42% vom Ausgangswert). Die Pneumothoraxrate lag bei 32% (5/16 Prozeduren); alle Pneumothoraces waren durch Thoraxdrainage behebbar. Patienten die beidseits behandelt wurden profitierten lungenfunktionell auch von der Behandlung der 2. Seite.

Diskussion: Bei geringer Komplikationsrate profitierten die Patienten der vorliegenden Serie von eLVR mit EBV. Durch eine beidseitige eLVR mit EBV konnten die Ergebnisse über die Resultate der ersten Behandlung hinaus weiter verbessert werden. Die Resultate unserer retrospektiven Analyse zeigen, dass eine beidseitige eLVR bei ausgewählten Patienten sicher und sinnvoll sein kann.