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DOI: 10.1055/s-0033-1351576
Medikamentengestützte Behandlung der Alkoholerkrankung mit Baclofen: Reduktion des „Craving“ als Therapieoption
Einleitung: Die Bedeutung des Craving (Suchtdruck) ist schwer quantifizierbar, die Reduktion für einen Therapieerfolg mit nachhaltiger Abstinenz bzw. Problemreduktion im Sinne eines sozial- und gesundheitsverträglichen Konsums unabdingbar. Von Baclofen, einem GABA-B-Rezeptor Agonisten der seit über 40 Jahren in der Neurologie verwendet wird, ist fast ebenso lange bekannt, dass diese Substanz auch eine craving-reduzierende Wirkung hat. Baclofen wirkt sich zudem auch positiv auf Angst und Depression aus; beides häufige komorbide Faktoren. Die wissenschaftliche Evidenz für Baclofen in der Behandlung der Alkoholabhängigkeit ist hinreichend um einen individuellen Heilversuch in off-label Verschreibung zu rechtfertigen.
Methode: An Hand von Fallbeispielen werden Einleitung der Therapie, Wichtigkeit der individuellen Dosierung, Umgang mit UAW und anderen Hindernissen sowie limittierenden Faktoren erläutert.
Diskussion/Ergebnisse: In Verbindung mit individualisierter Psychotherapie erfolgt eine rasche Steigerung der Selbst- und Risikokompetenz der Betroffenen.
Schlussfolgerung: Baclofen ist eine bislang zu wenig beachtete, aber vielversprechende und wirkungsvolle Therapieoption zur Behandlung der Alkoholabhängigkeit. Eine Zulassungserweiterung ist für 2014/15 zu erwarten.